Kaarst Mehr Sozialarbeiter an Schulen

Kaarst · Schulsozialarbeit findet in Kaarst bereits seit vielen Jahren statt. Die Hauptschule Büttgen machte 1998 den Anfang. Seit Februar kann die Schulsozialarbeit auf die Grundschulen ausgeweitet werden.

 Heinz Dieter Vogt (l.( mit den neuen Schulsozialarbeiter Ahmad Aman und Diane Waterkamp

Heinz Dieter Vogt (l.( mit den neuen Schulsozialarbeiter Ahmad Aman und Diane Waterkamp

Foto: lber

Sieben Sozialarbeiter sind inzwischen in Kaarst beschäftigt — zwei davon ganz neu, denn die Stellen von Diane Waterkamp und Ahmad Aman wird über das Bildungs- und Teilhabepaket (BUT) vom Rhein-Kreis finanziert. Das BUT unterstützt Kinder aus finanzschwachen Familien bei Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe.

Kosten für Schulausflüge und Klassenfahrten, Schülerbeförderung und Lernhilfe werden übernommen, Zuschüsse für Mittagessen, Schulbedarf und Vereinsbeiträge gezahlt. In Kaarst haben 532 Kinder Anspruch darauf.

"Der Bund sagt, dass die Kinder von Bildungsarmut ferngehalten werden müssten. Das nennt man soziale Exklusion. Deshalb wird über das Bildungs.- und Teilhabeparket auch in die Schulsozialarbeit investiert", erklärt der Erste Beigeordnete Heinz Dieter Vogt. Die beiden neuen Schulsozialarbeiter Waterkamp und Aman sind an den sechs Grundschulen für alle Kinder zuständig, bieten zudem den Eltern in Kaarst eine Sprechstunde zur Beratung an.

Waterkamp betreut die Schulen in Büttgen und Vorst, Aman die in Kaarst und Holzbüttgen. "Die Möglichkeiten für strukturschwache Familien sind hier sehr exemplarisch", sagt Waterkamp. Mit Präventivkonzept und Familienhilfeplan leistet die Stadt bereits einen Beitrag.

Das neue Duo möchte an den sechs Grundschulen pädagogische Maßnahmen wie Streitschlichter oder Anti-Aggressionstraining sowie unterschiedliche AGs anbieten. "Wir entwickeln Ideen, nehmen aber vor allem die Wünsche der Schulleiter auf. Wir möchten eine Entlastung sein", sagt Ahmed Aman. Kontakt wird auch zur Offenen Ganztagsbetreuung aufgenommen. "Sie ist ein Teil der Schule. Gerade dort lernen Kinder soziales Verhalten und Miteinander", so Diane Waterkamp.

Neben dem Einsatz vor Ort gehören die beiden Schulsozialarbeiter den städtischen Arbeitskreisen zur offenen Jugendarbeiten und den Kindertagesstätten an, nehmen an Schul- und Stadtteilkonferenzen teil. Außerdem bieten sie donnerstags von 9 bis 16 Uhr eine Sprechstunde im Rathaus (Zimmer U15) an. "Damit leisten wir ein niederschwelliges Angebot. Im Rathaus ist es anonymer als in der Schule, wo die Eltern bekannt sind", sagt Ahmed Aman. In ihrer Sprechstunde beraten sie über alle Aspekte des Bildungs- und Teilhabepaket.

Die beiden neuen Schulsozialarbeiter werden über das BUT bis Ende 2014 finanziert. Beigeordneter und Sozialdezernent Heinz Dieter Vogt geht davon aus, dass es wie anderen Angeboten dieser Art über die festgeschriebene Zeit hinaus bestehen werde.

(NGZ/rl)
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