Kaarst Mafia-Mörder ein Kaarster ?

Kaarst · Kaarst "Vom 16. bis 30. August wegen Betriebsferien geschlossen" - ein mit Kuli beschriebener Zettel hängt an der Eingangstür zu "Toni's Pizza" an der Königstraße. Doch am Freitag warf niemand lässig Pizzateig in die Luft, und die beiden schwarzen Lieferfahrzeuge standen noch genau so vor der Tür, wie vergangene Woche.

Kaarst "Vom 16. bis 30. August wegen Betriebsferien geschlossen" - ein mit Kuli beschriebener Zettel hängt an der Eingangstür zu "Toni's Pizza" an der Königstraße. Doch am Freitag warf niemand lässig Pizzateig in die Luft, und die beiden schwarzen Lieferfahrzeuge standen noch genau so vor der Tür, wie vergangene Woche.

Die Tische sind noch eingedeckt, die Tropfkerzen stehen da, als wenn sie im nächsten Augenblick ein Kellner anzünden würde. Nur die langsam dahinwelkenden Pflanzen machen deutlich: In diesen Räumen ist schon seit einiger Zeit niemand mehr gewesen.

Denn Giovanni Strangio, Betreiber der Pizzeria, ist flüchtig. Er wird wegen Mordes gesucht. Die Mordkommission Duisburg verdächtigt ihn als einen Beteiligten an den Mafia-Morden. Die Mörder töteten am 15. August in Duisburg sechs Menschen in einer Pizzeria. "Wir haben jetzt auch internationalen Haftbefehl beantragt", sagte am Freitag Egbert Dörnemann, Sprecher der Duisburger Polizei, auf Anfrage der NGZ.

Ermittlungen Freitag vergangener Woche in Kaarst hatten ergeben, dass Strangio einer der Mörder sein könnte. In "Toni's Pizza" und in der Pizzeria "San Michele" suchten Spezialisten nach Hinweisen. Auch eine Wohnung an der Büttger Straße wurde durchsucht.

Dort soll eine Verwandte des Gesuchten, Angela Strangio, mit ihrem Gefährten Paolo Nierta gewohnt haben - und auch zeitweilig Angestellte von "Toni's Pizza". Bei den Durchsuchungen vergangene Woche waren allerdings die Pizza-Lokale verlassen vorgefunden worden. Die Wohnung sei sogar "fluchtartig verlassen worden", so die Polizei.

Eine weitere Spur nach Kaarst findet sich im Internet: Auf der Homepage "www.tonispizza.de" steht im Impressum der Name Giovanni Strangio. Strangio hat sich seit dem 8. August in Deutschland aufgehalten. Giovanni Strangio ist ein Verwandter der am 25. Dezember 2006 in San Luca getöteten Maria Strangio und des bei dem Anschlag verletzten fünf Jahre alten Jungen. Polizei und Staatsanwaltschaft haben eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt.

(NGZ)
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