Kaarst Mängelmelder kommt bei Kaarstern gut an

Kaarst · Wer sich in Kaarst über einen Missstand ärgert, kann die Verwaltung bequem per App oder Homepage informieren - der Service ist gefragt.

Rattenbefall, wilde Müllkippen oder Glasscherben auf dem Spielplatz; defekte Straßenlaternen, zugewachsene Bürgersteige oder abgesenkte Gehweg-Platten, von denen Sturzgefahr ausgeht - um die 700 Mal im Jahr nutzen Kaarster Bürger den "Mängelmelder" auf der Internetseite der Stadt, um die Verwaltung über solche und ähnliche Missstände zu informieren. "Eine tolle Sache", lobt Ingrid Müssemeyer, die den kurzen Draht zum Rathaus schätzt, "das macht es uns Bürgern leicht, dabei mitzuhelfen, in der Stadt Ordnung zu halten." Die 65-Jährige hat dieses Kommunikationsangebot bereits mehrfach genutzt, gern direkt von unterwegs, wenn ihr ein kritischer Zustand auffällt. "Ich habe mir einmal die App auf mein Smartphone geladen und kann dann gleich vor Ort den Mängel melden", erklärt sie, "und meistens mache ich auch ein Foto, damit die städtischen Mitarbeiter das auch finden."

Im September 2012 wurde der Mängelmelder eingeführt. In den ersten vier Monaten gingen bereits 157 Meldungen ein. Im Jahr 2014 wurde das Instrument schon 702 Mal genutzt. In etwa jedem vierten Fall wird der Missstand mit einem Bild illustriert. "Das ist hilfreich, um den Mangel zu finden und das Ausmaß vorab abschätzen zu können", sagt Luisa Schlaghecken vom Büro der Bürgermeisterin, die sich meist um die Bearbeitung der Meldungen kümmert. Sie erhält einen automatischen Hinweis, wenn eine Meldung eingegangen ist, und leitet diese während der Dienstzeiten an den zuständigen Bereich weiter. Die Meldung wird für das Internet freigegeben und gleich der aktuelle Bearbeitungsstand nebst Kommentierung veröffentlicht. "So ist für den User die Dauer bis zur Erledigung transparent", erklärt die Sachbearbeiterin. Ist die Stadt Kaarst nicht zuständig, ermittelt sie den richtigen Adressaten und leitet die Information umgehend weiter.

Mängel kann jeder melden, egal ob Kaarster Bürger oder nur zu Besuch in der Stadt. Verschiedene Kategorien wie "Ampel defekt", "Beleuchtung", "Hindernisse/Gefahren", "Müllablagerung" oder "Schäden/Vandalismus" helfen bei der Zuordnung. "Zukünftig wird die Kategorie ,Überwachsungen' noch aufgenommen, da diese insbesondere im Sommer häufig gemeldet werden", kündigt Stadtsprecherin Sigrid Hecker an. Saisonabhängig unterscheiden die Themen: So überwiegen im Winter Meldungen zu defekter Straßenbeleuchtung.

Die bereits eingegangenen Mängelmeldungen sind grundsätzlich im Internet unter "Gemeldete Mängel" einsehbar, so dass potenzielle Melder sich vorab darüber informieren können, ob ihr Anliegen der Verwaltung bereits bekannt ist. Und auch der Bearbeitungsstand lässt sich dort ablesen.

Das findet Ingrid Müssemeyer "klasse". Sie ist sehr zufrieden mit der schnellen Bearbeitung. "Oft kommt noch am selben Tag ein Mitarbeiter raus", berichtet sie. Auch Tobias Kutsches Urteil fällt positiv aus: "Ich finde das sehr gut. Ich habe einen Draht zur Verwaltung, unabhängig von den Öffnungszeiten, und auch die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner entfällt", sagt der 41-jährige Mitarbeiter einer Media-Agentur. Was er sich noch wünschen würde: "Bisher muss ich immer auf die Homepage der Stadt gehen, um zu sehen, wie weit eine Sache ist. Bequemer wäre es, wenn ich eine E-Mail-Nachricht über den Status erhalten würde."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort