Kaarst Künstler für die Mühle gesucht

Kaarst · Die Braunsmühle in Büttgen ist dank der Arbeit des Fördervereins gut aufgestellt. Gleichwohl gibt es Dinge, die Sorgen bereiten. So droht der Verein zu überaltern; die Außenanlagen könnten eine Pflasterung vertragen.

 Eine Attraktion in Büttgen: Die Braunsmühle in stimmungsvoller Illumination ist ein echter Hingucker.

Eine Attraktion in Büttgen: Die Braunsmühle in stimmungsvoller Illumination ist ein echter Hingucker.

Foto: Michael Reuter

Wenn das Graf August Bernhard zu Salm Reifferscheidt noch hätte sehen können: Der hatte im Jahre 1756 entschieden, dass die neue Mühle in Büttgen nicht mehr aus Holz, sondern aus Stein gebaut wird. Er hätte wohl nie damit gerechnet, dass das Gebäude nach rund 250 Jahren so gut dastehen würde. Das ist ein Verdienst der rund 300 Mitglieder starken Fördergemeinschaft Braunsmühle. Pfingstmontag werden zum Mühlentag bei entsprechendem Wetter bis zu 3000 Besucher erwartet.

Ansgar Leitzke, Vorsitzender der Fördergemeinschaft, ist auf der einen Seite schon ein wenig stolz darauf, dass die Mühlenfreunde ohne städtische Zuschüsse auskommen. Auf der anderen Seite würde er sich ein gewisses Entgegenkommen seitens der Stadt schon wünschen. "Die Übernahme der Gebäudeversicherung wäre schon schön." Insgesamt lägen die Betriebskosten bei rund 15 000 Euro jährlich, erklärte er den Mitgliedern des Kulturausschusses, die dort tagten. So gebe es einen eigenen Grundwasserbrunnen mit einer Filteranlage. Die Ausgaben werden durch Mitgliedsbeiträge bestritten — und durch den Erlös, den das Mühlen-Café abwirft. Der war in diesem Jahr wegen des schlechten Wetters aber bis jetzt eher bescheiden. Zwar habe man rund 50 000 Euro in Reserve, vom Mühlturm blättere jedoch die Farbe ab, ein neuer Anstrich käme wegen des notwendigen Gerüsts sehr teuer. "Der Raum über dem Café", erklärte Leitzke, "kann derzeit aus brandschutzrechtlichen Bestimmungen nicht genutzt werden." Draußen wünscht ser sich eine Pflasterung, damit Rollstuhlfahrer und Besucher mit Kinderwagen die Mühle müheloser erreichen könnten als derzeit über den Kiesweg.

Zudem beklagt er, dass das Museum in der Mühle derzeit brach liege: "Die Ausstellung des Rheinischen Mühlenverbandes ist in keinem vorzeigbaren Zustand mehr." Gesucht werde eine Künstlerin beziehungsweise ein Künstler, um alte Antriebsteile aus der Mühle in ein Kunstwerk umzuwandeln.

Erfreulich: Rund einmal wöchentlich werden Kindergartengruppen und Schulklassen durch die historische Mühle geführt. Die Führungen übernehmen ausschließlich Ehrenamtler. "Wir haben eine starke Truppe von Ehrenamtlern, die sich mit der Mühle identifizieren." Rund 60 der 300 Mitgliedern machten mit. Restlos zufrieden ist Ansgar Leitze dennoch nicht — ihm bereitet die Altersstruktur Sorgen: "Ich bin mit meinen 42 Jahren fast der Jüngste." Eine Konsequenz des hohen Durchschnittsalters: "Wir mussten jetzt erstmals ein Unternehmen mit der Pflege der Außenanlagen beauftragen."

(NGZ)
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