Konverterstreit Grüne fordern „kein Einknicken vor Amprion“

Kaarst · Die Kaarster Grünen sprechen sich für eine harte Verhandlungsposition der Stadt Kaarst in der Frage des Standortes des Konverters aus und appellieren an Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, diese durchzusetzen.

Bisher gibt es einstimmige Positionierungen des Stadtrates und Verwaltungsvorstandes, die einen Standort für einen Konverter auf Kaarster Stadtgebiet ablehnen.

Nach der Entscheidung des Regionalrates am 12. Juli sehen sich die Kaarster Grünen bestätigt und warnen nun vor einem „Einknicken oder Umfallen“ in der Position. Man müsse hart in der Sache bleiben, das Kaarster Stadtgebiet biete keinen adäquaten Platz für eine solche Großindustrieanlage, so die Grünen.

Heinrich Hannen, Vorstandssprecher der Kaarster Grünen, erklärt: „Wenn es dem Vernehmen nach auf einen Standort nahe Osterrath hinauslaufen sollte, rufen die Kaarster Grünen zu einem solidarischen Widerstand auf. Wir wollen auch die dortige Bürgerinitiative unterstützen.“ Das „intransparente Vorgehen und Taktieren“ von Amprion habe das Unternehmen unglaubwürdig gemacht. Die Standortsuche für einen – aus Sicht der Kaarster Grünen vom Bedarf her noch nicht nachgewiesenen – Konverter könne nicht bei den Kommunen abgeladen werden. „Wenn der Bund seine Verantwortung bei der Energiewende ernst nähme, würde er klare rechtliche Vorgaben machen, dann würden Kommunen und Nachbarschaften von der RWE-Tochter Amprion nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagt Hannen. In der für die Konverter-Standortfrage wichtigen Sitzung des Regionalrats am 12. Juli hatte die Mehrheit aus CDU und FDP/Freie Wähler (FW) gegen den Antrag der SPD gestimmt, mit dem die Kaarster Dreiecksfläche doch noch als Standort für den Doppelkonverter im Rennen gehalten werden sollte. Am Ende ging dann alles ganz schnell: „Antrag abgelehnt“ konstatierte der Vorsitzende des Regionalrats Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) nüchtern nach der Abstimmung.

Die Sozialdemokraten wollten die Bezirksregierung auffordern, dementsprechend planerisch tätig zu werden. Damit der Konverter in Kaarst gebaut werden kann, müsste die Kiesbindung der Fläche aufgehoben werden. Auch weil dieser Standort am weitesten von den Wohnhäusern entfernt ist, ist er der Favorit der Firma Amprion. Der Meerbuscher sowieso. Denn die Alternative heißt: Osterath. Auf der Besuchertribüne des Plenarsaals in Düsseldorf machte sich teils Ärger, teils Enttäuschung breit.

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