Wahlkampf in Kaarst Grünen-Plakate von rechten Gruppierungen verunstaltet

Kaarst · Seit Wochen hängen in der Stadt Wahlplakate der Parteien. Darauf zu sehen sind Bürgermeisterkandidaten, Ratskandidaten und Kandidaten für den Landrat. Doch nicht alle Konterfeis hängen mehr so, wie sie sollten.

 Die FDP klagt über die mutwillige Zerstörung vieler Wahlplakate im Stadtgebiet.

Die FDP klagt über die mutwillige Zerstörung vieler Wahlplakate im Stadtgebiet.

Foto: FDP Kaarst

Unbekannte haben sich an den Plakaten zu schaffen gemacht und diese mutwillig abgehangen, zerstört oder verunstaltet. „Entlang der Antoniusstraße in Vorst waren sämtliche Grünen-Plakate durchgebrochen und zum Teil abgerissen worden. Dies erfordert bei Hartfaserplatten einen großen körperlichen Einsatz, und eine Beschädigung durch Wind und Wetter kann ausgeschlossen werden“, sagt Nina Lennhof, Bürgermeisterkandidatin der Grünen.

Außerdem wurden an ihren Plakaten immer wieder Aufkleber von rechtsradikalen Gruppierungen gefunden. Dies haben die Grünen bei der Polizei angezeigt. „Wir verurteilen die Zerstörung von Wahlplakaten aufs Äußerste, da unsere Demokratie von einer vielfältigen Parteienlandschaft lebt“, so Lennhof. Außerdem sei es Sachbeschädigung.

Doch nicht nur die Grünen klagen über die Zerstörung von Wahlplakaten, vor allem die FDP-Bürgermeisterkandidatin Ursula Baum vermutet eine Kampagne gegen ihre Person. Die FDP-Plakate seien gezielt abgehängt worden, obwohl sie mit jeweils sechs Kabelbindern in rund vier Metern Höhe festgemacht wurden. Baum stuft das als „höchst undemokratischen Akt“ ein: „Wind und Sturm zerstören sicher das ein oder andere Plakat, aber wenn in Driesch, Holzbüttgen und Büttgen fast alle Plakate noch hängen, ist das kein Zufall mehr“, sagt Baum.

Lars Christoph kennt die Zerstörungswut einiger Chaoten von früheren Wahlen. „Das ist kein neues Phänomen“, sagt er. „Bei uns sind Plakate auch spurlos verschwunden“, erklärt der CDU-Bürgermeisterkandidat. Gleichzeitig seien in diesem Wahlkampf weniger Plakate verunstaltet worden als üblich. Auswirkungen auf die Wahl werde der Vandalismus aber nicht haben, glaubt der derzeitige CDU-Stadtverbandsvorsitzende: „Ich denke nicht, dass das die Wahl beeinflussen wird.“

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