Ungewisse Zukunft Kita Büttgen: Standort fraglich

Ungewisse Zukunft · Die Stadt prüft, ob das Gebäude der städtischen Kindertagesstätte Büttgen abgerissen wird. Auch ein Ausbau ist im Gespräch. Die evangelische Kirche als Besitzer des Gebäudes kann allerdings keinen finanziellen Beitrag leisten.

 Bis zum Jahr 2006 hatte die evangelische Kirche die Trägerschaft der Kindertagesstätte an der Kölner Straße. Die Stadt musste damals al sTräger einspringen, weil die Büttgener Kirchengemeinde kein Geld mehr hatte.

Bis zum Jahr 2006 hatte die evangelische Kirche die Trägerschaft der Kindertagesstätte an der Kölner Straße. Die Stadt musste damals al sTräger einspringen, weil die Büttgener Kirchengemeinde kein Geld mehr hatte.

Foto: L. Berns

Büttgen Die Zukunft des Standortes der städtischen Kindertagesstätte an der Kölner Straße ist ungewiss. Die Stadt überlegt, ob sie das Gebäude aufgibt. Alternativ wird darüber nachgedacht, den städtischen Kindergarten an anderer Stelle unterzubringen.

Das hat mehrere Gründe: "Die Räume sind baulich in einem schlechten Zustand. Es hat auch einen Schimmelpilzbefall gegeben", hatte Jugendamtsleiterin Ute Schnur bereits im Januar dieses Jahres festgestellt. Für die Stadt also ein Rechenexempel, ob es sich überhaupt noch lohnt, in das alte Gebäude aus dem Jahr 1973 zu investieren.

Es kommt aber ein weiteres Problem hinzu: Pro Gruppe müssen durch Landesvorgeben geregelt, rund 300 Quadratmeter Spielfläche außerhalb der Einrichtung für die Kinder vorhanden sein. Bei vier Gruppen entspricht dies 1200 Quadratmeter.

Abriss, Umzug, Sanierung? Kinder, Eltern und Erzieherinnen werden wohl noch eine ganze Weile warten müssen, bis sie Genaueres wissen. Die NGZ fragte am Mittwoch bei der Stadtverwaltung nach, wie der Zeitplan aussieht: "Hinsichtlich der Kita Kölner Straße ist noch nichts beschlossen, hier befindet man sich noch in der Abwägungsphase", sagte Stadtpressesprecherin Sigrid Hecker am Mittwoch

Außerdem sei noch keine Gebäudeaufnahme erfolgt. Das heißt, die Stadt hat noch gar nicht die nötigen Recherchen vorgenommen und die Daten gesammelt, die für eine Entscheidung nötig wären. Warum, erläutert Sigrid Hecker folgendermaßen: "Die Einrichtungen können nur Schritt für Schritt hinsichtlich der Möglichkeiten eines Aus- beziehungsweise Umbaus für U3-betreuung bis Ende 2013 überprüft werden."

Das ist das nächste Stichwort: die U3-Betreuung. "Mindestens 100 000 Euro würde der Umbau kosten", meint Hannelore Drees, Finanzkirchmeisterin an der Kölner Straße. Die Räume gehören der evangelischen Kirche, sie wurden der Stadt kostenfrei überlassen, als die evangelische Gemeinde im Jahr 2005 die Trägerschaft abgeben musste, da sie die Personalkosten nicht mehr bezahlen konnte. Seitdem hat die Stadt allerdings noch zwei weitere Räume in dem Gebäude der evangelischen Kirche angemietet. Die Fläche der beiden Räume beträgt 44 Quadratmeter. Die Kirche in Büttgen erhält dafür 265 Euro Miete — zuzüglich der Nebenkosten.

Auch jetzt ist die Kirchenkasse nicht gut gefüllt. Zwar werden wieder schwarze Zahlen geschrieben. Aber: "Wir können uns definitiv nicht an den Umbaukosten für die U3-Betreuung beteiligten", sagte Drees. Genau das hatte die Stadtverwaltung jedoch angefragt. "Wir haben einen Brief bekommen, in dem wurde gefragt, ob wir uns mit 30 000 Euro an den Kosten beteiligen können", berichtet Hannelore Drees.

Ob nun in Büttgen an der Kölner Straße weitere Krippenplätze eingerichtet werden, ist mit einem Fragezeichen versehen. Denn Hannelore Drees bringt es auf den Punkt: "Wo diese Plätze angeboten werden, ist Sache der Stadt als Träger." Und die Stadt weiß selbst noch nicht, wie es weitergeht: "Vor Anfang nächsten Jahres ist mit weiteren Beschlüssen wohl nicht zu rechnen, da sich die Ausschüsse zunächst neu konstituieren müssen", erläutert Sigrid Hecker.

(RP)
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