Kaarst Kita Büttgen: Neubau geplant

Kaarst · Weil das alte Gebäude der Kindertagesstätte Kölner Straße baufällig und zu klein für die Betreuung von Unter-Dreijährigen ist, will die Stadt auf dem Gelände der Grundschule Lichtenvorder Straße ein neues errichten.

 Das Gebäude der Kindertagesstätte an der Kölner Straße ist ziemlich marode. Der Fußboden müsste unter anderem erneuert werden.

Das Gebäude der Kindertagesstätte an der Kölner Straße ist ziemlich marode. Der Fußboden müsste unter anderem erneuert werden.

Foto: Michael Reuter

So richtig schön spielt es sich in den alten, baufälligen Mauern der städtischen Kindertagesstätte Kölner Straße schon lange nicht mehr: Die elektrische Fußbodenheizung ist kaputt und fällt ständig aus, durch Türen und Fenster pfeift der Wind, Bodenplatten lösen sich und Schimmelpilzbefall hat es auch schon gegeben.

Bau aus den 70er Jahren

Dass die vorhandenen Räume mit einer Gesamtfläche von rund 500 Quadratmetern schon jetzt viel zu klein für vier Kindergartengruppen sind, kommt noch hinzu. Bis Ende 2013 sollen an der Kölner Straße zusätzlich zwei Gruppen für Unter-Dreijährige (U3) eingerichtet werden. Die räumlichen Voraussetzungen für den U3-Ausbau gibt das Landesjugendamt Rheinland vor. Deshalb müssen Verwaltung und Politik jetzt entscheiden, was mit der Büttgener Kita geschehen soll.

Das aus den 70er Jahren stammende Gebäude sanieren oder umziehen und neu bauen? Unterm Strich ist die Frage ein Rechenexempel. Die Verwaltung votiert für einen Neu- beziehungsweise Anbau auf dem Gelände der Gemeinschaftsgrundschule Lichtenvorder Straße – aus verschiedenen Gründen.

Punkt eins: Die jetzigen Kita-Räume gehören der Kirche. Bei einer Sanierung des alten Hauses würde die Stadt also in fremdes Eigentum investieren. Rund 30 Jahre lang befand sich die Kindertageseinrichtung an der Kölner Straße in evangelischer Trägerschaft. 2005 wurde der Gebäudekomplex der Stadt zunächst mietfrei überlassen, weil die Gemeinde die Trägerschaft aus finanziellen Gründen abgeben musste. Die Nutzung des Hauptgebäudes kostet derzeit nichts, für den Anbau des evangelischen Pfarrhauses, in dem die vierte Kindergartengruppe untergebracht ist, wurde eine monatliche Zahlung von rund 260 Euro plus Nebenkosten (circa 8220 Euro jährlich) vereinbart. Jetzt soll die kostenfreie Nutzung für das komplette Gebäude bis zum 31. Juli 2011 gekündigt werden. Die Stadt müsste die Räume also fortan mieten. Eine erneute Übernahme der Trägerschaft lehnt die Kirche ab.

Punkt zwei: Die Räume am alten Standort sind zu klein. Nach heutigem Standard würden statt 500 rund 700 Quadratmeter Gesamtnutzfläche gefordert, sagt Dezernent Heinz-Dieter Vogt. Und: Für einen Ausbau nach Landesvorgaben reiche der Platz an der Kölner Straße nicht aus. Die U3-Ausbauplanung sieht zumindest den Anbau von zwei Schlafräumen vor. Problematisch, heißt es, dürfte aber vor allem die Erweiterung der Sanitärbereiche sein. Wer Unter-Dreijährige betreuen will, braucht auf jeden Fall eine Wickel-Duschkombination.

Pädagogisch sinnvoll

Deshalb soll die Kindertagesstätte in Büttgen umgesiedelt werden. "Wir halten die Kombination mit der Grundschule Lichtenvorder Straße für pädagogisch und sozialräumlich sinnvoll", sagt Vogt. Die Vorschläge der Verwaltung seien mit der evangelischen Kirche, Kindergartenleitung und Schule abgestimmt.

(NGZ)
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