Kaarst Kinder lernen Zielweitwurf mit der Angelrute

Kaarst · "Angel-Casting" – mit dem Begriff konnten die Kinder des Ferienzeltlagers der Stadt erstmal nichts anfangen. "Unsere Betreuer haben uns nichts verraten. Sie sagten nur, dass es ein Sport ist", erzählte Luca Beeck. Die Elfjährige war wie 30 weitere Kinder neugierig und fuhr mit dem Fahrrad zum großen Kaarster See. Dort bot der Sportfischerverein Kaarst von Freitag bis Sonntag eine Aktion für die Kinder der Ferienfreizeit an.

 Jugendwart Carsten Klein hält die Ergebnisse von Mark Jones, Philipp Sturm, Philipp Nattland und Luca Beeck schriftlich fest.

Jugendwart Carsten Klein hält die Ergebnisse von Mark Jones, Philipp Sturm, Philipp Nattland und Luca Beeck schriftlich fest.

Foto: Berns, Lothar

"Angel-Casting" — mit dem Begriff konnten die Kinder des Ferienzeltlagers der Stadt erstmal nichts anfangen. "Unsere Betreuer haben uns nichts verraten. Sie sagten nur, dass es ein Sport ist", erzählte Luca Beeck. Die Elfjährige war wie 30 weitere Kinder neugierig und fuhr mit dem Fahrrad zum großen Kaarster See. Dort bot der Sportfischerverein Kaarst von Freitag bis Sonntag eine Aktion für die Kinder der Ferienfreizeit an.

Casting ist eine Wurfsportart der Fischer, kaum bekannt, aber bereits mehr als 130 Jahre alt. Ausgeübt wird sie allerdings auf dem Trockenen. Für die drei Tage hatte der Verein Rudi Bruthier, Ausbilder beim Rheinischen Fischerverband, eingeladen. Er erklärte den Kindern die Wurftechniken beim Casting: Unterhandwurf, Seitwurf links und Seitwurf rechts. Die Jugendlichen, die fast alle vorher noch nie eine Angel in der Hand hielten, versuchten sich im Unterhandwurf. "Die Rute muss 45 Grad zum Handgelenk stehen. Mit dem Zeigefinger hält man die Angelschnur an der Rolle, sie wird einmal geschwungen und mit einem kleinen Stoß aus dem Handgelenk möglichst gerade ausgeworfen", sagte Bruthier. Statt einem Köder hing vorne ein siebeneinhalb Gramm leichtes Plastikgewicht. Um die Lehrstunde interessanter zu gestalten, rief der Kaarster Sportfischerverein zwei Wettbewerbe aus.

Auf einer Wiese war das sogenannte Ahrensberger-Tuch ausgebreitet. Die Mitte markierte ein schwarzer Kreis. Drumherum reihten sich vier weitere Ringe an. Aus zehn, zwölf und 14 Metern hatten die Kinder jeweils zwei Versuche, möglichst gut zu treffen. Wer ins Schwarze traf, bekam zehn Punkte, die Ringe gaben entsprechend weniger. Meistens war es bereits ein Erfolg, überhaupt das grüne Tuch zu treffen.

Schwerer wurde es beim Zielwurf auf eine gelbe Scheibe. Hier hatten die Nachwuchscaster jeweils drei Versuche aus denselben Distanzen. Ein Treffer gab fünf Punkte. Luca Beeck schaffte dort einen Treffer, am grünen Tuch sammelte sie insgesamt zehn Punkte. "Den Wurf zu lernen, ging recht schnell. Aber es ist sehr schwer, das Ziel zu treffen", sagte sie. Philipp Sturm packte der Ehrgeiz. "Es macht viel Spaß, aber ich bin auch aufgeregt, wenn ich sehe, wie viele Punkte die anderen schaffen", so der Zwölfjährige.

Nach dem Casting unterrichtete Dirk Klein, Vorsitzender des Sportfischervereins, die Kinder noch ein wenig in Gewässerkunde. "Wir holen einige Kleinstlebewesen aus dem Wasser und bestimmen sie unter dem Mikroskop. Außerdem messen wir den PH-Wert und den Gehalt von Nitrat und Nitrit", sagte Klein. Der Verein wollte mit der Ferienaktion Nachwuchs für sich gewinnen. Von den 88 Mitgliedern gehören nur zehn der Jugendabteilung an.

(NGZ)
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