Kaarst Katholische Schule darf doch bleiben

Kaarst · Weil eine Anmeldung fehlte, hatte die Bezirksregierung die Stadt angewiesen, das Ende des katholischen Standorts der Gemeinschaftsgrundschule Büttgen beschließen zu lassen. Die Verwaltung wandte sich daraufhin ans Schulministerium. Jetzt wurde die Verfügung zurückgenommen.

 Ihre Schule bleibt bestehen. Darüber freuen sich die Kinder des katholischen Teilstandorts in Büttgen.

Ihre Schule bleibt bestehen. Darüber freuen sich die Kinder des katholischen Teilstandorts in Büttgen.

Foto: mreu

Für Eltern, Kirche, Politik und Verwaltung ist diese Nachricht ein Sieg, für die Bezirksregierung Düsseldorf ist sie ein peinlicher Rückzug: In der vergangenen Woche hat die Behörde ihre eigene, Anfang Mai erlassene Verfügung an die Stadt, die Schließung des katholischen Teilstandorts der Gemeinschaftsgrundschule Budica vom Rat beschließen zu lassen, zurückgenommen.

Weil bei 17 Anmeldungen ein einziges Kind für eine Eingangsklasse zum neuen Schuljahr fehlte, sollte die Bekenntnisschule in Büttgen schrittweise aufgelöst werden. Die Bezirksregierung pochte auf das Schulgesetz, die Verwaltung auf die volle Ausschöpfung des darin vorgesehenen Ermessensspielraums. Mit Verweis auf einen Gesetzesentwurf des Landes, der ab dem Schuljahr 2013/14 eine mögliche Verkleinerung der Eingangsklasse auf 15 Schüler vorsieht, wandte sich die Stadt ans Ministerium.

Ob die Kehrtwende der Bezirksregierung am Ende auf dessen Druck zustande kam, ist nicht belegt. Fakt ist allerdings, dass die Verwaltung am späten Freitagmittag ein Fax aus Düsseldorf bekam.

Zwischenzeitlich sei bekanntgeworden, dass die Grundschulleitlinien der Landesregierung nach der Sommerpause in den Landtag eingebracht werden sollen, heißt es darin. Deshalb werde dem katholischen Teilstandort der GGS Budica erlaubt, für das kommende Schuljahr eine Eingangsklasse einzurichten. Zuvor hatte die Bezirksregierung die Pläne von Schulministerin Sylvia Löhrmann als eher unverbindliche "Absichtserklärung" eingestuft. Möglicherweise kam das nicht gut an.

Schuldezernent und Erster Beigeordneter Heinz Dieter Vogt wertet das Umschwenken der Bezirksregierung als Gemeinschaftserfolg. "Es hat sich gelohnt, dass die eigens gegründete Elterninitiative, die katholische Kirche, Politik und Verwaltung an einem Strang gezogen haben." Nun sei man in der erfreulichen Lage, an der GGS Budica drei kleine Eingangsklassen bilden zu können — zwei für den Gemeinschafts- und eine für den katholischen Zweig.

Erfreut über die Kehrtwende in Düsseldorf zeigt sich auch die Kaarster CDU. Neben der SPD hatte sich die Union in den vergangenen Wochen mehrfach deutlich für den Erhalt des Teilstandortes ausgesprochen und dabei auch ihren Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper eingeschaltet. "Wir sind hochzufrieden, dass die wochenlange Ungewissheit für die Betroffenen mit einem solch guten Ergebnis beendet wird", sagt CDU-Stadtverbandschef Lars Christoph. "Der Fortbestand des katholischen Teilstandortes ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer vielfältigen, wohnortnahen Schullandschaft. Wäre es nach den Grünen gegangen, wäre der Teilstandort längst aufgelöst."

Im Schulausschuss hatten die Kaarster Grünen beantragt, die Büttgener Bekenntnisschule angesichts der zunächst geringen Anmeldezahlen zu schließen. Der Antrag wurde von der Ratsmehrheit abgelehnt.

(NGZ/rl)
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