Prinzenproklamation in der Realschul-Aula Karnevalisten holten Schützen ins Boot

Prinzenproklamation in der Realschul-Aula · Das Stadtprinzenpaar Bernd I. und Henny I. Siedler hat offenbar auf's richtige Pferd gesetzt: Die Absicht des Prinzen, der sich zugleich stark im Sommerbrauchtum engagiert, Schützen und Karnevalisten zusammen zu führen, führte am Samstag Abend zu einer Proklamation im Forum der Realschule Halestraße, die deutlich besser besucht war als in den Jahren zuvor. Das neue Kaarster Stadtprinzenpaar Bernd I. und Henny I. feierten eine gelungene Proklamation - und hatten auf das richtige Pferd gesetzt, als sie Schützen und Karnevalisten in der Realschulaula zusammen führten. NGZ-Foto: L. Berns

Das Stadtprinzenpaar Bernd I. und Henny I. Siedler hat offenbar auf's richtige Pferd gesetzt: Die Absicht des Prinzen, der sich zugleich stark im Sommerbrauchtum engagiert, Schützen und Karnevalisten zusammen zu führen, führte am Samstag Abend zu einer Proklamation im Forum der Realschule Halestraße, die deutlich besser besucht war als in den Jahren zuvor. Das neue Kaarster Stadtprinzenpaar Bernd I. und Henny I. feierten eine gelungene Proklamation - und hatten auf das richtige Pferd gesetzt, als sie Schützen und Karnevalisten in der Realschulaula zusammen führten. NGZ-Foto: L. Berns

Neben dem Präsidenten der Kaarster St. Sebastianer, Heinrich Leßmann, war auch Schützenkönig Hermann-Josef Junkers gekommen. Erstmals kamen sich die Besucher im Forum der Realschule bei einer Prinzenproklamation nicht verloren vor. Reichlich Tanzfläche, dazu eine höchst überschaubare Anzahl von Tischen, das war bislang zumeist der Rahmen, in dem die Prinzenproklamation gefeiert wurde. Allein durch die deutlich höhere Besucherzahl - es dürften rund 250 Närrinnen und Narren gewesen sein - wirkte die Veranstaltung lebendiger und bunter.

Herbert Schmitz von den "5 Aape" sprach begeistert von "unserem kleinen Gürzenich". Das war Musik in den Ohren der Schützen: Die Jux-Kapelle aus Holland mischte sich mit Pauken und Trompeten unters Volk, Melanie Ducksch holte die Akteure als Hoppeditz auf die Bühne. Als das Prinzenpaar mit Gefolge einzog, wurde es auf der Bühne mit einem Schlag eng, bunt und unübersichtlich. Die "lockere Boschte", denen der Prinz angehört, waren ebenso vertreten wie die Sappeure.

Bürgermeister Franz-Josef Moormann verströmte beste Laune und gestand: "Ein bisschen Narretei ist heutzutage besonders wichtig." Dann nahm er die Proklamation vor, übergab die Ehrenkette, steckte dem Prinzen die Fasanenfeder an den Hut, lobte das Kleid der Prinzessin und rief laut das Motto aus: "Ganz egal, ob Mann ob Frau - Kaarst helau, helau." Der erste Orden ging diesmal nicht an den ersten Bürger der Stadt, sondern an die Mutter des Prinzen: Gerda Siegel zeigte sich mit ihren 84 Jahren noch sehr rüstig und dem Winterbrauchtum gegenüber sehr aufgeschlossen.

Dann wandte sich der Prinz, der wie sein Vorgänger Klaus Freise der Ersten Kaarster Narrengarde Blau-Gold 2000 angehört, mit einer kurzen Ansprache an das närrische Volk: "Gute Freunde können es nicht glauben, dass ich als eingefleischter Schützen und Jäger und als Ehrenmitglied der Sappeure Karnevalsprinz werden wollte." Bernd I. versprach: "Wir werden uns bemühen, für alle da zu sein." Die Narren hatten ihren Spaß daran, wie ein Mann, dem Wortschöpfungen wie "Jetzt-noch-nicht-aber-hinterher-dann-doch-Narren" locker über die Lippen gingen, jedesmal mit dem Wort "Session" zu kämpfen hatte.

Bernd I. Siedler, ein Mann im närrischen Alter von fünf mal elf Jahren, gestand: "Ich habe vor, Schützen und Karnevalisten zusammen zu führen." Für's erste war ihm dies bestens gelungen. Und er bot sich an, auf entsprechenden Wunsch hin Schulen und Kindergärten zu besuchen. Zum Gelingen des Abends und zu den vielen bunten Bildern auf der Bühne trugen zahlreichen Akteure bei wie die Tanzgarde Blau-Rot-Gold aus Neuss und die Tanzgarde Norf.

Zum Programm gehörten auch Auftritte von "De Pillhöhner", "Swinging Doppelzentner", "Der lustige Rheinländer" und dem "Alleinunterhalter", der gestand: "Ich hab' mich heut" von zu Hause entfernt, den saufen tue ich beim Bernd." barni

(NGZ)
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