Kaarst Kaplan Alexander Krylov verabschiedet

Kaarst · Der 48-Jährige tritt zum 1. September seinen Dienst in Bonn-Bad Godesberg an.

Mit einem festlichen Gottesdienst und einem Empfang im Pfarrzentrum Sankt Martinus wurde jetzt Kaplan Alexander Krylov (48) verabschiedet. Zum 1. September tritt er seinen Dienst in Bonn-Bad Godesberg an. Krylovs Werdegang ist ungewöhnlich: Nach einer Karriere als Wissenschaftler - er war Professor für Kommunikationsmanagement in Moskau und Berlin und leitete das dort ansässige West-Ost-Institut - entschloss er sich Priester zu werden. "Geh' erst mal kalt duschen", soll ein ehemaliger Kollege dazu gesagt haben.

Krylov, Sohn einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters, blieb auf seinem Weg, der ihn im Oktober 2014 nach Kaarst führte. "Als ich aus dem Bus stieg, fand ich eine langweilige kleine Stadt vor, wo niemand auf der Straße war", erinnerte er sich schmunzelnd. In den kommenden drei Jahren änderte sich seine Meinung grundlegend: "Hier möchte ich eigentlich nicht weg - Heimat ist da, wo man Freunde hat", sagte er mit leiser Wehmut.

Höhepunkte seiner Kaarster Zeit seien die Diakonatsweihe in der Sankt-Martinus-Kirche und seine Priesterweihe im Kölner Dom gewesen. Am wichtigsten aber waren ihm die Begegnungen mit den Menschen: "Wenn ich nur einem in der Zeit helfen konnte, waren die drei Jahre sinnvoll", so Krylov. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus überbrachte den Dank im Namen der Stadt, wünschte ihm alles Gute und Gottes Segen, hoffte aber auch auf ein Wiedersehen in Kaarst. Krylov lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Pastoralteam und dankte vor allem dem leitenden Pfarrer Peter Seul. Theo Thissen überreichte im Namen der Pfarreiengemeinschaft ein Buch zur Stadt-Geschichte und eine Tasse mit Kaarster Motiven. Konrad Wilms hob Kaplan Krylovs Einsatz für den Aufbau eines Flüchtlingscafés hervor, das inzwischen eine feste Institution geworden ist.

(NGZ)
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