Diskussionen um Kölner Kardinal Woelki Pfarrgemeinderat fordert „ehrliche Aufklärung“

Kaarst · Der Kaarster Pfarrgemeinderat hat sich erneut intensiv mit der gegenwärtigen Situation im Erzbistum Köln beschäftigt. Er fordert eine „ehrliche Aufklärung“ der Ereignisse.

 Dagmar Andrae ist Vorsitzende des Kaarster Pfarrgemeinderats.

Dagmar Andrae ist Vorsitzende des Kaarster Pfarrgemeinderats.

Foto: Georg Salzburg (salz)

In einem offenen und ehrlichen Austausch haben sich die Mitglieder um die Vorsitzende Dagmar Andrae fassungslos und mit großer Betroffenheit mit der schwachen Kommunikation der Bistumsleitung und den daraus resultierenden anhaltenden Diskussionen auseinandergesetzt.

„Auch wir Kaarster Katholiken haben teilweise mit Sprachlosigkeit, Unverständnis oder Enttäuschung reagiert, weil es der Bistumsleitung bislang nicht gelungen ist, die Menschen von der Richtigkeit des Vorgehens zu überzeugen“, erklärt der Pfarrgemeinderat in einer Stellungnahme, die unserer Redaktion vorliegt.

Bei vielen Menschen und auch Mitgliedern des Pfarrgemeinderats sei der Eindruck entstanden, dass etwas vertuscht werden soll. „Wir möchten, dass das Leid der Opfer mehr in den Mittelpunkt gestellt wird und erklären unsere Solidarität und unser Mitgefühl mit allen Betroffenen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Mit den vielfältigen Präventionsmaßnahmen möchten der Pfarrgemeinderat vor Ort erreichen, dass Auffälligkeiten früh erkannt und Missbrauch verhindert wird. So soll eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen werden.

„Wir möchten Kirche als Ort erlebbar machen, an dem Menschen Verständnis, Hilfe und Zuflucht erfahren. Wir sehnen uns nach Glaubwürdigkeit und Demut, denn die Nähe zu den Menschen ist das, was uns am Herzen liegt“, heißt es in der Stellungnahme.

Derzeit ruhe die Hoffnung auf dem 18. März: an diesem Termin wird das zweite Gutachten veröffentlicht, durch die der Aufarbeitungsprozess ehrlich weiter fortschreiten kann. „Wir nehmen unseren Kölner Bischof Kardinal Woelki und seine Äußerungen im aktuellen Hirtenbrief zum 1. Sonntag der Fastenzeit beim Wort, mit dem neuen Gutachten ehrliche Aufklärung zu bewirken, Fehler klar zu benennen und Verantwortung zu übernehmen. Nur so wird Versöhnung möglich“, schreibt der Pfarrgemeinderat abschließend.

(NGZ)
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