Wirtschaftsförderung Kaarster Taler einführen

Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung nahm jetzt Unternehmensberater Carl-Friedrich Sander das Thema "Innenstadt-Entwicklung" unter die Lupe und berichtete, was die Teilnehmer des Workshops "Stadtmarketing" im Mai dazu beigesteuert hatten.

Alle relevanten Gruppen der Kaarster Bevölkerung und der Wirtschaft waren seinerzeit zu dem Workshop eingeladen worden. Der Wirtschafts-Standort Kaarst, das wurde im Rahmen des Workshops deutlich, hat bestimmte Stärken, aber auch Schwächen. Als positiv wurden die vergleichsweise hohe Kaufkraft, das gute Umfeld und die Stärke der Unternehmen gewertet. Kritik wurde unter anderem an der fehlenden Vernetzung geübt, außerdem mangele es an Zukunftsvisionen. Es gelte, ein Leitbild zu entwickeln und die Kaufkraft verstärkt an den Ort zu binden.

In alle Entscheidungen sollten die Bürger möglichst umfassend mit einbezogen werden, sei es durch Bürgerbefragungen oder Einwohnerversammlungen. Bei der Stadtmitte hatten die Workshop-Teilnehmer die Architektur, die als Anziehungspunkt wirke, ebenso gelobt wie die kurzen Wege und guten Parkmöglichkeiten sowie die Vielzahl der Geschäfte und den Wochenmarkt. Weniger gut: fehlende Aufenthaltsqualtität und ein nicht ganz vollständiges Angebot. Die Maubisstraße und Umgebung sollten - so die Empfehlung - attraktiviert werden, angedacht wurde ein Stadtmitte-Ausschuss auf Zeit.

Und die Workshop-Teilnehmer hatten auch einen Blick über den Nordkanal geworfen. Ihr Kredo: Entwicklung der Verbindung der Zentren, Schaffen einer gemeinsamen Identität, weg vom Ortsteil-Denken. Die Werbegmeinschaften müssten stärker kooperieren. Eine Idee, um die Kaufkraftbindung zu erhöhen: die Einführung des "Kaarster Talers" als Rabatt-System. In Bezug auf die Wirtschaft waren die Workshop-Teilnehmer zu der Auffassung gelangt, das Potenzial vor Ort sei noch nicht ausgeschöpft. Eine Bitte an die Verwaltung: Sie solle mit dem Handel über einheitliche Öffnungszeiten sprechen. Wünschenswert seien auch die Einführung von Hol- und Bringdiensten sowie eine mit Sonderpreisen lockende "Happy-Hour".

Carl-Friedrich Sander mahnte, Prioritäten zu setzen, sich auf wenige umsetzbare Dinge zu konzentrieren. Und: "Die Umsetzung muss gesteuert werden, weil sie sonst aus dem Ruder läuft." Der Unternehmensberater warnte, "den Motivations-Impuls nicht versanden zu lassen". Bürgermeister Franz-Josef Moormann gab zu verstehen, die Verwaltung befürworte "die Strategie des konkreten Vorgehens". Und in Sachen Bürgerbeteiligung wisse er nicht, "wo da noch Dezifite sind". barni

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