Kaarst/Tokio Kaarster Student erlebt Erdbeben in Tokio

Kaarst/Tokio · Als die Erde bebte, stand Benedikt Neuenfeldt gerade im BigCamera, einem großen Elektronikfachmarkt im Herzen von Tokio. "Ich wollte gerade Internet beantragen, da gab es erst ein leichtes Schütteln", sagte der Kaarster.

"Das wurde immer heftiger, Bildschirme und Computer fielen von den Regalen." Der 22-Jährige war etwas ratlos, wie er sich verhalten sollte. "Die Japaner verließen still und ohne Panik das Gebäude. Draußen versammelten sich die Menschen auf Straßen und Plätzen, in deren Umgebung keine Hochhäuser stehen." Der zweite Erdstoß erfasste Neuenfeldt, als er in der Hochbahn saß, "die beinahe aus der Halterung flog".

Seiner Familie in Kaarst konnte der 22-Jährige bald Entwarnung geben. Im Rahmen eines Schüleraustausches am Marie-Curie-Gymnasium kam Neuenfeldt nach Japan. Es gefiel ihm dort so gut, dass er wenig später wieder zurückging. In der am schlimmsten vom Erdbeben betroffen Stadt Sendai baute er an Internationalen Schule sein Abitur und studiert im zweiten Jahr an der Internationalen Christlichen Universität in Tokio.

Sein Eindruck war, "dass die japanischen Behörden nicht so gut auf ein Erdbeben vorbereitet waren. Alle strömten zu den riesigen Bildschirmen, um sich zu informieren." Laut Neuenfeldt war der Zugverkehr lahmgelegt, nur Busse fuhren. Das Handy-Netz funktionierte über eine längere Zeit nicht. "Ich arbeite neben dem Studium in einem Supermarkt. Wir sind im Prinzip ausverkauft und das grenzt an ein Wunder."

(NGZ)
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