Kaarst Kaarster leiden unter Autobahnausbau

Kaarst · Noch bis Donnerstag bleibt die Ausfahrt "Holzbüttgen" auf der A 57 in Richtung Krefeld gesperrt. Auch die Unterführung in Büttgen ist wieder zu.

 Stau auf der A 57: Die Ausfahrt "Holzbüttgen" ist derzeit komplett gesperrt. Wer nach Kaarst will, muss übers "Kaarster Kreuz" fahren.

Stau auf der A 57: Die Ausfahrt "Holzbüttgen" ist derzeit komplett gesperrt. Wer nach Kaarst will, muss übers "Kaarster Kreuz" fahren.

Foto: Linda Hammer

Am Ende werden alle, die ein Auto oder "Irgendetwas mit Motor" zur Verfügung haben von ihm profitieren – zu leiden haben unter dem sechsspurigen Ausbau der Autobahn A 57 seit gut einem Jahr aber vor allem die Kaarster. Jedenfalls fühlt es sich für viele so an. Josef de Mülder kann die Beschwerde-Anrufe der vergangenen Monate kaum noch beziffern. "Jeder ist natürlich auf die eine oder andere Art betroffen", sagt er. "Und jeder hat eine individuelle Lösung parat."

De Mülder ist Projektleiter beim Landesbetrieb "Straßen.NRW" und als solcher unter anderem zuständig für den Ausbau der A 57 zwischen dem Kreuz Kaarst und dem Kreuz Neuss-West. Ab 2014 soll der Verkehr auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Autobahnen des Landes über zwei zusätzliche Fahrspuren in Richtung Krefeld und in Richtung Köln deutlich geschmeidiger fließen. Der Weg zu diesem Ziel führt über verengte und gesperrte Fahrspuren. Im Moment ist die Situation wieder besonders angespannt.

Am vergangenem Samstag wurde die Ausfahrt in der Anschlussstelle Holzbüttgen – in Fahrtrichtung Krefeld – komplett gesperrt. "Wir befinden uns dort aktuell in einer Bauphase, in der ein Höhenunterschied von einem Meter überbrückt werden muss", sagt Josef de Mülder. "Das ist definitiv nicht innerhalb eines Tages zu machen. Eine mehrtägige Sperrung war unvermeidbar."

Kritik am Zeitpunkt – auch die Autobahnunterführung Rheydter Straße (L381), im Bereich der Anschlussstelle Büttgen, ist seit Montag für etwa sechs Wochen komplett gesperrt – weist der Projektleiter zurück. "Der lange Winter hat uns schon sehr viel Zeit gekostet", sagt de Mülder. Eine Verschiebung der Sperrung "Holzbüttgen" nach hinten hätte das 50-Millionen-Euro-Projekt insgesamt noch teurer und die Leidenzeit für die Autofahrer noch länger gemacht. "Um den Urlaubsverkehr im Feiertagsmonat Mai weitestgehend zu umgehen, wurde deshalb diese Woche gewählt."

Noch bis Donnerstag müssen Autofahrer den Dauer-Stau in Richtung Krefeld erdulden und der circa drei Kilometer langen Umleitung über das Autobahnkreuz Kaarst zur Ausfahrt Holzbüttgen in Fahrtrichtung Köln folgen. Dann wird die Abfahrt Holzbüttgen wieder geöffnet. "Das ist hinnehmbar", findet Josef de Mülder. Die Sperrung der Autobahnunterführung in Büttgen, sagt er, beeinflusse die Situation insofern auch nicht zum Negativen.

Der Grund für die Sperrung der L 381 ist der Aufbau eines Traggerüstes zum Bau des neuen, östlichen Brückenbauwerkes der A 57. Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr habe gezeigt, dass die Sicherheit der Arbeiter und der Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle nur durch eine Sperrung und nicht nur durch eine Beschränkung der Durchfahrtshöhe gewährleistet werden kann, sagt de Mülder. Im vergangenen Jahr, als die westlichen Brückenhälfte gebaut wurde, beließ es der Landesbetrieb zunächst nur bei Schildern, die Lastwagen wegen der geringeren Höhe eine Durchfahrt verboten. Doch die Schilder wurden ignoriert.

(NGZ)
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