Kriegerehrenmal Kaarst Kriegerehrenmal bleibt wo es ist

Kaarst · Das Amt für Denkmalpflege hat einen neuen Standort ausgeschlossen.

 Das Ehrenmal an der Friedensstraße/Maubisstraße soll auch weiterhin dort stehen.

Das Ehrenmal an der Friedensstraße/Maubisstraße soll auch weiterhin dort stehen.

Foto: Eheleute Limburg

Das Kriegerehrenmal in Kaarst war wieder ein Aufreger in der Kulturausschusssitzung, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Wogen jetzt geglättet werden konnten. Der SPD-Fraktion, die eine Standortänderung für das Ehrenmal angeregt hatte, was vor allem bei den Schützen für Entrüstung gesorgt hatte, dürfte ein Schreiben vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege sehr gelegen gekommen sein: „Hinsichtlich der eventuellen Pläne zur Verlegung des Ehrenmals weise ich darauf hin, dass eine solche Lösung von unserem Amt nicht mitgetragen werden kann“, ist da zu lesen.

Wer jedoch glaubte, dass das Thema jetzt endlich abgehakt werden könne, hatte die Rechnung ohne die CDU gemacht. Es kam zu einer siebenminütigen Sitzungsunterbrechung. Der Ausschussvorsitzende Wolfgang Reuter (SPD) hatte vorgeschlagen, über die Anträge von CDU und SPD gemeinsam abzustimmen. Was dem im Wege stand: Die CDU wollte unbedingt, dass ihre vom SPD-Antrag abweichende Forderung, das Kriegerehrenmal am aktuellen Platz zu belassen, bestehen bliebe. Schließlich wurde diese Forderung, für Reuter nach dem Schreiben der Oberen Denkmalbehörde obsolet, ausgeklammert – CDU und UWG stimmten zu, die übrigen Fraktionen enthielten sich der Stimmen. Alle weiteren Punkte wurden einstimmig beschlossen. So soll die Verwaltung gemeinsam mit der Denkmalbehörde eruieren, welche Sanierungsmaßnahmen aus denkmalpflegerischer Sicht sinnvoll und geboten sind. Dann sollen die Kosten ermittelt werden. Anschließend ist zu prüfen, ob, beziehungsweise welche Drittmittel bei wem beantragten werden können. Im Kulturausschuss soll über den jeweils aktuellen Stand berichtet werden.

Reuter, der beklagte, die Diskussion um einen möglichen neuen Standort sei „in den Medien aufgebauscht worden“, möchte, dass aus dem Kriegerehrenmal, wie das Monument auch vom Amt für Denkmalpflege bezeichnet wird, ein Mahnmal wird – das sei die zeitgemäßere Bezeichnung. „Diese Diskussion zu führen ist wichtiger, als die Standortdiskussion.“ Dagmar Treger (CDU) sagte: „Es ist ein Mahnmal, aber man nennt es Kriegerehrenmal, weil die Gefallenen auch Opfer waren.“ Ihre Bitte: „Wir sollten an dem bestehenden Namen festhalten.“ Hanno Wilsch (FDP): „Mahnmal ist besser – wir haben mittlerweile andere Wertvorstellungen.“ Noch wichtiger findet er die Sanierung des Objektes. „Wichtig ist, dass das Denkmal das große Leid der Menschen im Krieg in Erinnerung ruft“, erklärte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus. Und sie erinnerte daran, dass auch gegenwärtig junge Soldatinnen und Soldaten im Rahmen ihrer Friedenseinsätzen ums Leben kommen. Auch ihrer solle am Kriegerehrenmal gedacht werden.

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