Kaarst Kaarster CDU bejubelt Wolfgang Bosbach

Kaarst · Der streitbare Bundespolitiker sprach über Themen wie Patriotismus, Innere Sicherheit und No-Go-Areas.

 Wolfgang Bosbach am Rednerpult in der vollbesetzten Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums.

Wolfgang Bosbach am Rednerpult in der vollbesetzten Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums.

Foto: CDU Kaarst

Riesen-Andrang in der Aula des Georg-Büchner-Gymansiums. "Wolfgang Bosbach - der Rebell. Vergessen Sie das. Ich bin ein fröhlicher und friedlicher Rheinländer. Mir ging es immer nur darum, die Menschen nicht zu enttäuschen", erklärte der ebenso streitbare wie prominente Bundestagsabgeordnete. Zum Schluss sollte Bosbach (64) mit stehenden Ovationen für seine Klartext-Rede belohnt werden - eine Rede, wie man sie genau so von ihm erwartet hatte.

"Ich vertrete Positionen, die einmal Positionen der CDU waren" - solche Sätze machten deutlich, dass tief in Wolfgang Bosbach schon die Enttäuschung nagt. Aber zugleich erklärte er auch: "Ich glaube immer noch, dass die Union Probleme besser lösen kann als andere Parteien." Er nannte in diesem Zusammenhang exemplarisch die Soziale Marktwirtschaft und die Wiedervereinigung. Sein Appell: "Wir Deutschen dürfen ruhig mal auf das eigene Land stolz sein." Patriotismus sei etwas anderes als Nationalismus.

Und er ließ das Thema "Innere Sicherheit" nicht aus, stellte Vergleiche an: "In Köln ist das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, doppelt so hoch wie in München. Und das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in Nordrhein-Westfalen 70 Prozent höher als in Bayern." Bosbach sprach sich vehement gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei aus und stellte mit Blick auf Donald Trump klar: "Hetze gegen Minderheiten und sexistische Sprüche haben nichts mit Klartext zu tun." Deutschland sei ein relativ kleines Land - damit 80 Millionen Menschen friedlich miteinander leben können, müssten alle die hier geltende Werteordnung einhalten: "Sie müssen sich auch anpassen und einfügen, wenn Sie in ein anderes Land gehen. Wer etwa nach der Scharia leben will, von dem müssen wir uns verabschieden - auch im Interesse der rechtstreuen Muslime." Sätze, die vom Publikum mit besonders viel Applaus belohnt wurden. Dass es No-go-Areas in Nordrhein-Westfalen gebe, habe nichts mit Toleranz, sondern mit Kapitulation zu tun. Bosbach, dessen Schwester etliche Jahre in Kaarst gelebt hat, mahnte, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben. Zur Flüchtlingsproblematik bemerkte er: "Sie müssen in die Arbeitswelt integriert werden, es darf keine weitere Zuwanderung in die sozialen Sicherungssysteme geben."

Kim Hannah (16) von der Musikschule Mark Koll begeisterte auch Bosbach mit ihrem Gesang - sein Tipp: "Dieter Bohlen sollte mal in Kaarst auf Talentsuche gehen." Die Einladung von Wolfgang Bosbach markierte den Beginn der heißen Phase des CDU-Landtagswahlkampfs.

(barni)
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