Teils erhebliche Mängel Kaarster Bus vor Klassenfahrt gestoppt

Der Start der Klassenfahrt von rund 70 Siebtklässler eines Kölner Gymnasiums hat sich am Montagmorgen um rund sechs Stunden verzögert. Grund waren Mängel an Fahrzeugen eines Kaarster Busunternehmens.

 Die Überprüfung von Reisebus und Fahrpersonal vor Klassenreisen findet in Köln unter dem Motto „B.u.s. Beruhigt unterwegs sein!“ statt.

Die Überprüfung von Reisebus und Fahrpersonal vor Klassenreisen findet in Köln unter dem Motto „B.u.s. Beruhigt unterwegs sein!“ statt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Vorfreude war groß bei den Siebtklässlern des Gymnasium Pesch in Köln. Um 8.30 Uhr sollte es am Montag endlich losgehen mit der lang ersehnten Klassenfahrt nach Nottuln (bei Münster). Doch es sollte zu einer stundenlangen Verzögerung kommen bis die Tour endlich gestartet werden konnte. Der Grund waren Mängel an den Fahrzeugen eines Kaarster Busunternehmens. Nach Angaben des Kölner Stadtanzeigers handelt es sich dabei um die Herlitschka Busreisen GmbH aus Kaarst. Das bestätigte unserer Redaktion auch die betroffene Schule.

Vor der Abfahrt machte die Polizei Kontrollen an den beiden Fahrzeugen. Das Ergebnis, wie die Polizei in Köln auf Nachfrage bestätigte: Insgesamt zehn, teilweise erhebliche Mängel wurden festgestellt. Laut Polizei waren an einem Bus sogar die Bremsen defekt. Es wurde zudem hoher Ölverlust festgestellt, auch manche Sitze waren defekt. „Die Sicherheit von Fahrgästen hätte dadurch gefährdet werden können“, sagt eine Polizeisprecherin. Die Weiterfahrt sei dem Busfahrer untersagt worden. Es wurden Ordnungswidrigkeitsanzeigen gegen den Fahrer und den Betreiber verfasst. Sie müssen mit einem Bußgeld rechnen.

Wie der stellvertretende Schulleiter Johannes Sieben unserer Redaktion mitteilte, habe man schnell versucht, Ersatz-Fahrzeuge zu organisieren. Das gelang auch, dann folgte allerdings der nächste Rückschlag. Denn auch der Ersatz-Bus, ein Doppeldecker, sollte Mängel aufweisen. So fehlten dort laut Polizei ein Nothammer und Feuerlöscher. Das Gurtschloss des Fahrers soll zudem nur an wenigen, dünnen Drähten befestigt gewesen sein. Die Schäden konnten jedoch vor Ort beseitigt werden, sodass die Fahrt – mit rund sechsstündiger Verspätung – angetreten werden konnte.

Eine Anfrage unserer Redaktion an das betroffene Busunternehmen blieb am Dienstag unbeantwortet. Dem Kölner Stadtanzeiger sagte Theo Herlitschka jedoch, dass er von der Polizei die Auflage erhalten habe, die Mängel an seinen Fahrzeugen beheben zu lassen und sie anschließend erneut vorzuführen. Die Polizei bestätigt das. Zudem sei er der Meinung, dass die Schulklassen die Fahrt gefahrlos hätten antreten können.

Dort ist man allerdings froh, dass die Polizei das verhindern konnte. „Das Wichtigste ist, dass nichts passiert ist“, sagt der stellvertretende Schulleiter. Man gehe davon aus, dass man der Herlitschka Busreisen GmbH kein Geld bezahlen müsse.

Dass Busse vor Antritt einer Klassenfahrt von der Polizei kontrolliert werden, ist nicht ungewöhnlich. In Köln gibt es dafür eine eigene Kampagne unter dem Motto „B.u.s. Beruhigt unterwegs sein!“. Dabei müssen Eltern oder Lehrer die Reise spätestens zwei Wochen vor dem Abfahrtdatum anmelden. Die Polizei führt dann vor Fahrtantritt eine technische Prüfung des Busses sowie eine Überprüfung des Fahrpersonals durch. Üblicherweise werden die Kontrollen auch bei dem Busunternehmen angekündigt – bei dem jüngsten Fall in Köln hat dies offenbar nicht stattgefunden.

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