Sport in Kaarst Bundesligisten ringen mit Corona-Regeln

Kaarst · Wettkampfsport ist seit dem 15. Juli wieder erlaubt, auch in der Halle. Aber die Topklubs in Kaarst gehen den Re-Start mit Bedacht an. Wenn es Mitte September losgeht, dürfte die Zuschauerkapazität der Stadtparkhalle reduziert sein.

 Macht ihr Corona keinen Strich durch die Rechnung, eröffnet die DJK Holzbüttgen am 12. September mit einem Heimspiel die Floorball-Saison. Wie viele Zuschauer dann in der Stadtparkhalle sein dürfen, ist noch offen.

Macht ihr Corona keinen Strich durch die Rechnung, eröffnet die DJK Holzbüttgen am 12. September mit einem Heimspiel die Floorball-Saison. Wie viele Zuschauer dann in der Stadtparkhalle sein dürfen, ist noch offen.

Foto: Philip Michaelis

Den 15. Juli haben sich die Sportler (nicht nur) in Kaarst fett  im Kalender markiert. Denn an diesem Tag trat in Nordrhein-Westfalen die neue „Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2“ in Kraft. Und damit ist es auch in NRW wieder möglich, sportliche Wettbewerbe in Kontaktsportarten zu veranstalten, allerdings nur für einen Personenkreis von maximal 30 Beteiligten. „Damit wäre in Kaarst“, stellt Stadtsprecher Peter Böttner fest, „Wettkampfsport grundsätzlich möglich – auch Bundesliga-Spiele sind denkbar.“

So weit, so gut. Doch was bedeutet das konkret? Wie immer steckt der Teufel im Detail. Beispiel Skaterhockey: Da bei einer normalen Liga-Partie des viermaligen Deutschen Meisters Crash Eagles Kaarst Schiedsrichter, Zeitnehmer, evtuell (Strafbank-)Ordner, Trainer und Betreuer vor Ort sein müssen, ist es schlichtweg unmöglich, mit 18 Spielern pro Mannschaft zu spielen. Die maximale Anzahl an Aktiven und Teamoffiziellen pro Mannschaft kann aus diesem Grund zwölf nicht übersteigen.

Zu kümmern haben sich die Vereine zudem um die Zutrittssteuerung, die Gewährleistung des notwendigen Mindestabstands, die ausreichende Durchlüftung der Sportanlage und die einfache Rückverfolgbarkeit aller Anwesenden, also auch der Zuschauer. Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen weist explizit darauf hin, dass die Einhaltung der Hygienevorschriften im Verantwortungsbereich der Klubs liegen. Eine Menge, von ehrenamtlich tätigem Personal zu leistende Zusatzarbeit. Kein Wunder, dass die Spielerinnen des Tischtennis-Drittligisten DJK Holzbüttgen noch nicht ganz davon überzeugt sind, dass sie am 12. September tatsächlich mit einem Heimspiel gegen Hannover 96 in die Saison starten können. „Im Moment bin ich da, ehrlich gesagt, ein bisschen skeptisch“, sagt Kapitänin Lisa Scherring.

Die von jedem Kaarster Verein der Stadt vorgelegten Konzepte sind indes abgesegnet. Darum sind die Floorballer der DJK Holzbüttgen guter Dinge, dass sie im September ihre dritte Spielzeit im Bundesliga-Oberhaus angehen können. Zwar bereitet Abteilungsleiter Philip Jesse „der kleine Knick in den Corona-Zahlen Sorge, doch eigentlich sieht es ganz gut aus. Bei uns gibt es im Grunde keine Stimmen, die nicht spielen wollen.“ Da inzwischen auch die Kabinen wieder in begrenztem Umfang genutzt werden können, bleibt noch die freilich ziemlich wichtige Frage: Wie viele Zuschauer dürfen in die als Spielstätte genutzte Stadtparkhalle? Rein passen rund 500, „aber so viele sind aktuell nicht möglich“, sagt Böttner und kündigt an: „Das Sportamt geht jetzt in die Hallen rein und misst alles genau aus. In den kommenden Tagen gibt es dazu eine Mitteilung an die Vereine.“

Die angedachte Marke von 200 Zuschauern wäre für die Floorballer grundsätzlich in Ordnung, findet Jesse: „Das war in der vergangenen Saison unser Schnitt.“ Allerdings beschert der vorläufige Spielplan der DJK, die ebenfalls am 12. September in Kaarst gegen Chemnitz das erste Mal um Punkte spielen soll, schon am 19. September ein Heimspiel gegen den NRW-Rivalen SSF Dragons Bonn. „Da könnte es eng werden“, befürchtet Jesse.

Weil in der Corona-Krise mit ihren mannigfaltigen Herausforderungen so gut wie nichts sicher ist, hat die Liga auf jeden Fall schon einen Plan B entworfen. „Weil es noch mal zu temporären und lokalen Aussetzern kommen kann, ist der Spielplan nach hinten raus ordentlich gestreckt worden“, weiß Jesse. Keine schlechte Idee, zumal in diese Jahr auch noch die Weltmeisterschaft im finnischen Helsinki auf dem Programm steht. Im Kader der deutschen Auswahl könnten in Nils Hofferbert, Maximilian Spöhle sowie Janos und Niklas Bröker vier Akteure aus Holzbüttgen stehen.  

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