Nach Vorstellungen in Neuss Zirkus Traber ist zurück im Winterquartier

Kaarst · Nach den 19 Vorstellungen auf dem Neusser Kirmesplatz ging es zurück an die Broicherseite. Wie es weitergeht, weiß die Zirkusfamilie nicht, hofft aber darauf, Ende März die Tournee zu starten.

 Nach einer langen Durststrecke hat die Zirkusfamilie Traber im Dezember ihre Zelte auf dem Neusser Kirmesplatz aufgebaut.

Nach einer langen Durststrecke hat die Zirkusfamilie Traber im Dezember ihre Zelte auf dem Neusser Kirmesplatz aufgebaut.

Foto: Andreas Woitschützke

Im November 2019 waren die Leute vom Zirkus Traber zum letzten Mal aufgetreten. Dann kam die Winterpause und anschließend eine lange, lähmende Zwangspause, bedingt durch die Pandemie. Im Dezember Jahres durfte der Traditionszirkus endlich wieder seine Zelte aufbauen: Auf dem Neusser Kirmesplatz gaben die Trabers 19 Vorstellungen. Mit der Resonanz waren sie mehr als zufrieden. Jetzt geht es wieder zurück zu ihrem Winterlager an der Broicherseite.

Etwas über zwei Jahre hatte die Zirkusfamilie keinen einzigen Auftritt gehabt. Die finanziellen Ressourcen waren erschöpft, da kam der Weihnachts-Circus in Neuss genau zu richtigen Zeit. Aber die mehr als 20-köpfige Zirkusfamilie wird jetzt nach 19 Auftritten die Sektkorken nicht allzu laut knallen lassen: „Wir haben uns während der Zwangspause verschulden müssen“, erklärt Ron Traber. Er möchte sich bei allen Zuschauern bedanken, freut sich, dass die Resonanzen durchweg positiv waren: „Wir haben unzählige zufriedene, glückliche Gesichter gesehen, alles ist reibungslos gelaufen.“ Zurzeit werden die Zelte in Neuss abgebaut, dutzende Werbeplakate müssen entfernt werden. Dann gilt es, das Equipment zu reinigen und bei Bedarf zu reparieren beziehungsweise zu ersetzen. Und das Programm wird nicht komplett umgekrempelt, aber hier und da schon verändert. Auftreten werden auch künftig ausschließlich „Eigengewächse“. Die Akteure halten sich in Form, lange Fernsehabende mit einer Chipstüte in der Hand wird es nicht geben.

Über die künftige Stimmung der Zirkusleute entscheidet weiterhin das kleine, aber tückische Coronavirus: „Wir würden gerne Ende März mit unserer Tournee starten, wissen aber nicht, ob das wegen der Pandemie möglich sein wird.“ Da ist sie wieder, die lähmende Ungewissheit, die Frage, wie lange die in den letzten Wochen erwirtschafteten Einnahmen reichen werden. Ob der Zirkus Traber auch auf Unterstützung vom Staat hoffen kann, weiß Ron Traber nicht. Er ist eben Artist sowie für die Werbung zuständig und nicht der Finanzminister der Trabers. Falls der Tournee nichts im Wege steht, worauf die Zirkusfamilie hofft, würden die Zelte in Neuss und umliegenden Städten aufgebaut werden. Warum in die Ferne schweifen, wenn die Fans in der Region leben? Und im Dezember würden sie gerne wieder mit dem Weihnachts-Circus nach Neuss kommen.

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