Kaarst Kaarst will in schnelles Internet investieren

Kaarst · Im Osten Holzbüttgens sowie nahezu im gesamten Bereich von Vorst lahmt das Internet. Die Verbindungsgeschwindigkeit entspricht nicht den heutigen Standards.

Über lange Zeit sagte die Stadt Kaarst, die Breitbandversorgung sei privatisiert und man erwarte Aktivitäten von den großen Telekommunikationsunternehmen. Inzwischen hat sich die Sichtweise geändert, und die Politik wäre bereit, Geld in den Ausbau des Breitbandnetzes zu investieren.

Über Möglichkeiten sollten im Hauptausschuss Vertreter von Telekom und Unitymedia berichten. Die Telekom aber hatte Personalprobleme, so dass kein Vertreter des Bonner Unternehmens kam. Für Unitymedia sprach Jörg Nussbaumer.

Unitymedia versorgt die Haushalte mit Glasfaserkabeln über den TV-Anschluss. Die betroffenen Gebiete sind vom Kölner Unternehmen allerdings nicht erschlossen, es müssten also Straßen aufgerissen und neue Rohre verlegt werden. "Für uns ist es nicht möglich, auf eigene Kosten in diesem Maß zu investieren", sagte Nussbaumer.

Güsgen setzt auf LTE-Netz

Er stellte dem Ausschuss die Variante vor, dass sich ein kommunaler Versorger engagiert. "Er würde die Infrastruktur in passiver Art schaffen und könnte das Netz dann an einen Betreiber vermieten", erklärte Nussbaumer. Der Netzbetreiber würde die Glasfaserkabel in die Leerrohre verlegen und dann an Dienstanbieter weiter vermieten.

Voraussetzung sind eine öffentliche Ausschreibung der Stadt und ein langfristiger Vertrag mit einem Betreiber. Diese passive Form ist bisher nur in kleinen Pilotprojekten umgesetzt worden, nicht in dem für Kaarst benötigtem Maß. Für Politik und Stadt käme nur ein finanzieller Deckungsausgleich in Frage. Im Falle der Telekom etwa müssten die Bereiche nämlich nicht ganz neu erschlossen, sondern nur neue Glasfaser verlegt werden.

Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen recherchiert zudem noch in eine andere Richtung: LTE heißt die neue Generation des breitbandigen Mobilfunks. "Zunächst hatte der Gesetzgeber die Unternehmen verpflichtet, die Versorgung im ländlichen Raum auszubauen. Dazu gehörte Kaarst allerdings nicht. Nun habe ich erfahren, dass in Düsseldorf das LTE-Netz aktiviert ist", so Güsgen, der darum die Möglichkeiten eines Ausbaus für Kaarst auslotet.

(NGZ)
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