Rückzug als Leiter von „Kaarster for Future“ Kindsmüller forciert Kampf gegen Fluglärm

Kaarst · Drei Jahre lang war Werner Kindsmüller das Gesicht der Klimainitiative „Kaarster for Future“, nun ist er ins zweite Glied gerückt und hat die Leitung an Petra Graute-Hannen und Brigitte Rüter abgegeben. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt Kindsmüller seine Entscheidung.

 Werner Kindsmüller hat die Leitung der Klimainitiative abgegeben und will sich auf den Kampf gegen den Fluglärm konzentrieren.

Werner Kindsmüller hat die Leitung der Klimainitiative abgegeben und will sich auf den Kampf gegen den Fluglärm konzentrieren.

Foto: Stephan Seeger

Es sind persönliche Gründe“, sagt er. Die vergangenen drei Jahre in vorderster Front seien sehr stressig gewesen, die Arbeit, die hinter den Kulissen ablief, habe ihn sehr gefordert. Und da er in seiner Funktion als Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“ täglich mit einem Urteil zur Erweiterung des Flughafens Düsseldorf rechne, will er sich ab sofort darauf konzentrieren. „Das erfordert meine ganze Kraft. Ich kann mir nicht alles aufladen, ich werde auch nicht jünger“, so Kindsmüller, der mit seinen Kräften haushalten müsse.

Und: „Wir haben nun zwei tolle Frauen an der Spitze der Klimainitiative, die schon länger dabei sind und bei denen ich kein schlechtes Gewissen habe“, sagt er weiter. Oftmals sei das Problem, dass niemand die Aufgabe weiterführen will, wenn eine Führungsperson aufhören möchte. Das sei in dem Fall der Initiative „Kaarster for Future“ anders gewesen – „zum Glück“, wie Kindsmüller sagt. Ganz zurückziehen aus der Initiative will er sich aber nicht. „Ich werde mich auch weiterhin für den Klimaschutz in der Stadt einsetzen, will aber nicht mehr die Gesamtverantwortung tragen.“ Kindsmüller wolle künftig aus dem Hintergrund arbeiten. „Es muss alles am Laufen gehalten werden, die Mitglieder brauchen Infos, man muss Newsletter schreiben. Das war schon sehr viel Arbeit“, gesteht er.

Und mit dem Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ steht für das Jahr 2023 auch viel Arbeit an. Denn Kindsmüller und seine Mitstreiter haben ein Gutachten erstellen lassen, dass die Flugbewegungen des Düsseldorfer Airports nach 22 Uhr untersuchte. Das Ergebnis: „Die erste Stunde von 22 bis 23 Uhr ist die lauteste Stunde des Tages. Das ist wider die Rechtssprechung“, so Kindsmüller: „Das zeigt, dass diese Nachtflugbestimmungen nicht funktionieren.“ Nun will der Verein NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) auffordern, dass er diesbezüglich tätig wird und die Nachtflugstunden so verändert, dass zwischen 22 und 23 Uhr weniger geflogen wird. Zwar startet zu dieser Uhrzeit von Düsseldorf aus normalerweise keine Maschine, doch das Problem sind die rund 35 Landungen in der Landeshauptstadt. „Das sind eindeutig zu viele, diese Zahl muss reduziert werden“, so Kindsmüller.

Das Motto der Klimainitiative für das Jahr 2023 lautet derweil „Kaarst klimaneutral bis spätestens 2045“. Dafür will sich die neue Doppelspitze mit ganzer Kraft einsetzen.

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