Sankt-Martinus-Kirche in Kaarst Was Benjamin die Maus mit Jesus verbindet

Kaarst · In der Sankt-Martinus-Kirche wird an Heiligabend ein ganz besonderes Krippenspiel aufgeführt. Die Weihnachtsgeschichte wird aus der Perspektive von Feldmaus Benjamin erzählt.

 Chorleiterin Annika Monz singt mit den Engeln bei der Generalprobe des Krippenspiels, in dem eine Maus die Hauptrolle spielt.

Chorleiterin Annika Monz singt mit den Engeln bei der Generalprobe des Krippenspiels, in dem eine Maus die Hauptrolle spielt.

Foto: Andreas Woitschützke

„In der Nacht bin ich plötzlich erwacht“ schallt es durch die Kirche Sankt Martinus. Hellwach sind auch die Kinder bei der Generalprobe des Krippenspiels „Die Weihnachtsmäuse“ von Gero Philippsen. Konzentriert singen und spielen die Vier- bis Neunjährigen unter der Leitung von Kantorin Annika Monz. „Nach den Sommerferien haben wir mit den Proben angefangen“, berichtet sie. Nun begleitet sie die Kinder, die alle Texte auswendig können, am Keyboard. „Wenn ihr unsicher werdet, einfach auf meine Lippen schauen, ich spreche alles mit“, baut Annika Monz möglichen Texthängern vor. Doch die Kinder haben das nicht nötig – mit Andacht, Inbrunst und kräftigen Stimmen sind sie bei der Sache.

Das Besondere an diesem Krippenspiel: Die Weihnachtsgeschichte wird aus der Perspektive von Feldmaus Benjamin erzählt, die gemeinsam mit ihrer Cousine Lea die Verkündigung der Geburt Jesu aus allernächster Nähe miterlebt. Eine fantasievolle Geschichte mit der Botschaft, dass die Geburt des Erlösers auch Tiere am Rande der Gesellschaft zuerst erreicht. Feldmaus Benjamin lebt in einer Höhle auf einem Feld von Bethlehem und ihr Leben besteht aus zwei Gedanken: zu fressen und nicht selbst gefressen zu werden. Sie freut sich über den Besuch von Cousine Lea, die aus dem durch die Volkszählung überfüllten Betlehem geflohen ist. Über der Mäusehöhle wärmen sich die Hirten am Feuer und beklagen ihr hartes Los. Die anfängliche Nachtruhe wird durch gleißendes Licht am Himmel und viele Engel gestört, die von der Geburt des Erlösers singend berichten.

Voller Staunen hören die beiden Mäuse am Eingang ihrer Höhle alles mit. Sie eilen hinter den Hirten zum Stall und freuen sich so sehr über das Kind, dass sie sich ihre „Barthaare“ kraulen. „Das ist eine super Geschichte“, sagen die beiden „Mäuse“ Mascha (8) und Julia (7). Vor der Aufführung an Heiligabend haben sie ein „gutes Gefühl“: Es sei nicht schwer gewesen, Texte und Lieder zu lernen, sondern habe großen Spaß gemacht. Das bestätigen auch Antonia und Tomek (beide 5 Jahre), die in die Rollen von Maria und Josef schlüpfen. Antonia hält ihre Puppe Nils als Jesuskind schon fachmännisch im Arm. Die Kostüme sind Leihgaben des Martinuskindergartens oder Geschenke der Oma, wie „Engel“ Emma (6) berichtet. Cornelius und Christian (beide 10 Jahre alt) gehören eigentlich zum Chor der „MarTeenies“. Aber es gab einen „Hirtennotstand“ und so helfen sie in diesen Rollen aus.

Und was verursacht mehr Aufregung – der Auftritt in der Kirche oder das nahende Christkind, das die Geschenke zu unter den Weihnachtsbaum legt? Beides gleich, so die einhellige Meinung aller jungen Mitwirkenden.

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