„Waldbaden“ in Kaarst Was steckt hinter dem Trend, Bäume zu umarmen?

Vorst · Kirsten Wolff und Birgit Haude bieten gemeinsam Kurse für das sogenannte Waldbaden an. Bei dem Trend, Bäume zu umarmen, geht es unter anderem um die Stärkung des Immunsystems.

 Ausprobieren kann man „Waldbaden“ in Kaarst am 27. November. (Symbolbild)

Ausprobieren kann man „Waldbaden“ in Kaarst am 27. November. (Symbolbild)

Foto: dpa/Arne Dedert

Eine Frage hat Kirsten Wolff schon oft gehört. „Was ist eigentlich Waldbaden?“ Die Kaarsterin bietet diese Aktivität mit der Neusser Biologin Birgit Haude nämlich an. Viele Menschen würden denken, dass man beim Waldbaden mit Bäumen „kuschelt“. „Dabei ist es viel mehr als das“, sagt Wolff. „Shinrin Yoku“ stammt aus Japan und bedeutet frei übersetzt so viel wie „Eintauchen in die Waldatmosphäre“.

In Japan, China, aber auch in Korea sei Waldbaden schon lange ein fester Bestandteil in der Gesundheitsvorsorge, denn viele Studien hätten gezeigt, dass Waldbaden dabei helfen kann, Stress abzubauen, das Immunsystem zu stärken, den Blutdruck zu senken, Schlafstörungen zu mindern und die Konzentration zu verbessern. Verantwortlich für die Effekte sind unter anderem die sogenannten Terpene. „Hierbei handelt es sich um Moleküle, die von Bäumen abgesondert werden und auf die unser Immunsystem sofort reagiert, indem es die Abwehrkräfte stärkt“, erklärt Wolff. Schon wenige Momente des Innehaltens würden kleine Veränderungen bei dem Teilnehmer herbeiführen, wenn er die Natur mit allen Sinnen wahrnehme.

Ein weit verbreitetes Problem in der Gesellschaft sei die Reizüberflutung. Zu jeder Zeit präsent, immer online sein aus Angst, etwas zu verpassen. „Gespräche, Konferenzen, Musik, Verkehr und das ununterbrochene Blinken und Leuchten der Handys, Tablets und Computer lassen uns nicht zur Ruhe kommen und im Dauereinsatz verharren“, sagt Wolff. Im Wald hingegen gebe es nur Ruhe, Entspannung und Erholung. Wolff: „Die Gerüche, die Lichter und die Düfte des Waldes lassen uns wieder zu Atem kommen und neue Kräfte sammeln.“ Mit den Ohren könne man sich orientieren und die Art und Richtung der Schallquelle erkennen. Wer neugierig geworden ist und mehr über das Waldbaden erfahren will, der kann am Samstag (27. November) im Vorster Wald eine einstündige Auszeit nehmen. Weitere Informationen und Anmeldung zum Schnupperkursus Waldbaden gibt es unter der Telefonnummer 02131 5979374.

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