Versuchter Trickbetrug in Kaarst „Die machen Geschäfte mit dem Tod“

Der Vorster Klaus-Dieter B. ist beinahe Opfer von Trickbetrügern geworden. Ein Anrufer erzählte ihm, dass seine Tochter einen Autounfall hatte und dabei ein Mensch ums Leben gekommen ist. Ein Gedächtnisprotokoll.

 Ein Vorster wurde beinahe Opfer von Trickbetrügern. Er hat die Anrufer gerade noch enttarnt, bevor er zur Bank fuhr.

Ein Vorster wurde beinahe Opfer von Trickbetrügern. Er hat die Anrufer gerade noch enttarnt, bevor er zur Bank fuhr.

Foto: dpa-tmn/Karolin Krämer

Ich stehe immer noch ein bisschen unter Schock. Heute Nachmittag habe ich einen Anruf bekommen. Beim Blick auf das Display wurde mir eine anonyme Nummer angezeigt. Als ich abnahm, hörte ich eine verheulte Stimme am anderen Ende der Leitung. Ich habe gefragt, wer da ist. Das Mädchen sagte, es sei meine Tochter. Ich habe meine Tochter noch nie so weinen hören und habe gefragt, was denn passiert sei. Sie erzählte mir, dass sie heute Morgen einen Autounfall verursacht habe, bei dem eine Frau ums Leben kam. Das war ein richtiger Schock, ich dachte, „Oh Mein Gott, meine arme Tochter“. Ich wollte wissen, wo sie denn gerade ist, und sie antwortete, dass sie auf der Polizeiwache in Düsseldorf sei. Sie hat mich dann an einen angeblichen Polizisten weitergereicht. Der Mann bestätigte den Unfall und dass meine Tochter einen Menschen tot gefahren haben soll. Er las mir Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch vor, nach denen meine Tochter bestraft werden soll und meinte dann, dass ich sie gegen eine Kaution in Höhe von 38.000 Euro freikaufen könne. Ich war den Tränen nah, habe fast geheult wegen meiner Tochter. Bei dem Wort Tod hat mein Gehirn irgendeinen Schalter umgelegt. Der Mann fragte mich, wie wir es denn machen können. Ich habe ihm gesagt, dass ich erst einmal zur Bank fahren muss, um das Geld zu holen und es dann vorbeibringen könne. Da ich kein Auto habe und mit Bus und Bahn hätte fahren müssen, wollte er die ganze Zeit am Telefon dabei bleiben und mich begleiten.