Finanzierungsvermittler „baufinovo“ Kaarster Start-Up kämpft um Förderpreis

Kaarst · Alexander Nolters kann mit seinem Start-up „baufinovo“ 25.000 Euro Preisgeld gewinnen. Er bietet eine digitale Baufinanzierung an und muss sich gegen Bewerber durchsetzen, die Roboter oder intelligente Uhren entwickelt haben.

 Alexander Noters hat das Unternehmen „baufinovo“ vor drei Jahren gegründet. Er berät Kunden, die eine Baufinanzierung benötigen.

Alexander Noters hat das Unternehmen „baufinovo“ vor drei Jahren gegründet. Er berät Kunden, die eine Baufinanzierung benötigen.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Der Einzug in die Top Ten und damit ins Finale des NRW-weiten Wettbewerbs „Out of the Box“ ist für Alexander Noters schon ein riesiger Erfolg. Gemeinsam mit neun anderen neu gegründeten Unternehmen, die nicht älter als drei Jahre sind, wurde seine Firma „baufinovo“ für den Wettbewerb, der die digitale Start-up-Szene Nordrhein-Westfalens ins Rampenlicht stellt, von einem Kunden nominiert. Nun hat er die Chance, das Preisgeld von 25.000 Euro zu gewinnen. So viel bekommt nämlich der Sieger des Wettbewerbs. Für Platz zwei gibt es 15.000 Euro, Rang drei ist immerhin noch mit 10.000 Euro dotiert.

Doch was genau ist „baufinovo“? „Ich bin ein externer Vermittler für Bau- und Anschlussfinanzierungen“, sagt der Inhaber. Mittlerweile hat er einen zweiten Standort in Schwelm eröffnet, bis 2021 sollen weitere in ganz Deutschland dazu kommen. Seine Kunden sparen sich den Gang zu ihrer Hausbank und bekommen bei Noters und anderen Finanzierungs-Vermittlern eine Übersicht, welche Bank die besten Zinsen anbietet. Von diesen Vermittlern gibt es in Deutschland viele. Der Unterschied zwischen Noters und den großen Anbietern ist, dass die Kunden genau sehen, wie viel Provision Noters für die Vermittlung erhält. „Im Schnitt ist das immer ein Prozent“, sagt Noters. Das Besondere an „baufinovo“ ist der digitale Ansatz. „Ich kann von dem beschaulichen Kaarst aus bundesweit beraten. Das machen die meisten nicht“, sagt der Unternehmensgründer. Die Kunden müssen ihren Wust an Unterlagen digitalisieren, Noters leitet das dann an die Bank weiter. Doch die Banken sind noch nicht so weit, dass sie die digitalen Daten direkt verarbeiten. Sie drucken die digitalisieren Unterlagen aus, scannen sie wieder ein und verarbeiten sie digital. „Ich weiß nicht, wovor sie noch Angst haben. Irgendwann müssen sie sich umstellen“, ist sich Noters sicher. Er möchte den Banken die Augen öffnen. „Die Technik bietet es, die komplette Antragsstrecke vom ersten Kundengespräch bis zum Abschluss digital machen zu können“, sagt er. 

Anfangs waren es rund 100 Bewerber. Binnen 14 Tagen mussten die Unternehmen ihre Kunden akquirieren, die für die Firma abstimmen konnten. Zusätzlich gibt es zwei „Wildcards“. Das Finale soll Anfang September eigentlich in Köln stattfinden. Ob die Organisatoren das vor Ort machen oder online, ist noch nicht bekannt. Noters muss dann eine Präsentation über sein Start-up halten – auf englisch wohlgemerkt. Doch Hoffnungen auf einen der drei vorderen Plätze macht er sich keine. „Ich habe mein Ziel erreicht“, sagt er. Andere Bewerber erstellen Roboter oder intelligente Uhren, dagegen habe seine digitale Baufinanzierung keine Chance. „Das ist im Vergleich wenig Technik, die ich da einbringe“, sagt Noters. Dennoch ist er „mächtig stolz“ darauf, dass er es bis ins Finale geschafft hat.

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