Auftritt im Einstein-Forum Vince Ebert überzeugt mit Wissenschafts-Kabarett

Kaarst · Vince Ebert ist Wissenschaftskabarettist und sein neuestes Programm heißt „Make Science great again“. Im Albert-Einstein-Forum konnte er damit an frühere Erfolge anknüpfen.

 Vince Ebert ist im Einstein-Forum aufgetreten.

Vince Ebert ist im Einstein-Forum aufgetreten.

Foto: KS

Denn der 53-Jährige ist der lebende Beweis dafür, dass Wissenschaftler nicht dröge sein müssen – im Gegenteil. Das Programm war in Teilen auch eine Lesung. „Broadway statt Jakobsweg“ heißt das Buch, in dem Ebert seine Erfahrungen in New York niedergeschrieben hat.

In der Midlife-Krise angekommen, waren Jakobsweg und Iron Man keine Alternativen, er entschied sich, in einer anderen Sprache lustig sein zu wollen. Der Mann aus dem Odenwald kann aus dem Vollen schöpfen, wenn er über seine Zeit am Broadway spricht. Diese Zeit ist für ihn ein Anlass, die deutsche und die amerikanische Mentalität miteinander zu vergleichen. Während in den USA alles möglich zu sein scheint, haben in Deutschland die Miesmacher die Oberhand: „Greif nicht zu den Sternen, du schaffst es sowieso nicht“, heißt es hier. „Selbst der Humor ist in Deutschland ein ernstes Geschäft“, erklärt Ebert. Dreieinhalbstündige kulturelle Darbietungen würden klaglos ertragen, weil hier das Publikum auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achte. Nur beim Autofahren sei der Deutsche mutig, da gibt er gerne mal zu viel Gas.

Worüber sich Ebert wundert: „Der Deutsche bucht eine Reise zu den Kannibalen und schließt eine Reiserücktrittsversicherung ab.“ So manchen Satz, den der 53-Jährige sagte, kann man sich gut merken. Eine Kostprobe: „Georg Ohm hat den deutschen Widerstand erfunden.“ Oder: „Griechenland ist nicht die Hauptstadt von Paris.“ Der Wahl-Wiener erinnert an Zeiten, als Deutschland das naturwissenschaftliche Zentrum der Welt war. Heute ist für ihn nur noch die Vielzahl der Lehrstühle für Genderforschung beeindruckend. Das Wissen, das hier gewonnen wird, wird Deutschland jedoch nicht wieder die Geltung verschaffen, die das Land einst als Wissenschaftsnation genoss. Dass ist nicht nur für einen Wissenschaftskabarettisten bitter.

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