Veranstaltung in Kaarst Viele Emotionen beim Benefizkonzert für die Ukraine

Holzbüttgen · Beim großen Benefizkonzert in der Lukaskirche kamen 6000 Euro für die Ukraine zusammen. Im Laufe des Abends sollten zahlreiche Künstler auftreten – und es wurde gefühlvoll.

Zahlreiche Künstler traten beim Benefizkonzert in der Lukaskirche auf. Unter anderem Nathalie Vetrova (Klavier) und Inna Kudrjasov (Violine).

Zahlreiche Künstler traten beim Benefizkonzert in der Lukaskirche auf. Unter anderem Nathalie Vetrova (Klavier) und Inna Kudrjasov (Violine).

Foto: Georg Salzburg (salz)

(barni) Die Evangelische Kirchengemeinde in Kaarst und der Verein Kulturforum Kaarst hatten ein Benefizkonzert für die Ukraine organisiert – und der Erfolg war groß: Am Sonntag mussten weitere Stühle herbeigeschafft werden, um jedem Besucher einen Sitzplatz in der Lukaskirche anbieten zu können. Gegen Mitternacht verkündete Wolfgang Weber das Spendenergebnis per Mail: Insgesamt waren rund 6000 Euro zusammengekommen. Mit diesem Geld soll „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützt werden.

Während Besucher und Akteure noch in dem Gotteshaus herumwuselten, begann Frank Henn mit seiner klanglichen Einstimmung zum Frieden. Im Laufe des Abends sollten zahlreiche Künstler auftreten. Susa Weber trug kurz aus Rose Ausländer‘s „Hoffnung“ vor, die Sopranistin Elena Bär begeisterte mit „Es heult der Wind“, einem ukrainischen Lied, arrangiert vom russischen Komponisten Glinka. Den überwiegenden Teil des Programms gestalteten Menschen, die zum Teil erst seit vier Wochen in Kaarst leben – Flüchtlinge mit einer musischen Begabung, deren Talent ihnen jetzt hilft, mit dem Krieg fertig zu werden. Herausragendes Beispiel: Nathalia Vetrova. Die 30-Jährige, ganz in Schwarz gekleidet und auf den ersten Blick zerbrechlich wirkend, legte all ihre Kraft in die Musik und präsentierte sich nebenbei als ebenso begnadete Pianistin wie Sängerin.

Bürgermeisterin Ursula Baum hatte die Schirmherrschaft für das Konzert übernommen. In ihrer Ansprache nach der Pause war sie beeindruckt von der Veränderung der jungen Musikerin seitdem sie ihr vor vier Wochen zum ersten Mal begegnet war: „Als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, wirkte sie wie versteinert. Heute habe ich sie viel lachen gesehen.“ Und die Bürgermeisterin sprach allgemein über die Aufnahme von Flüchtlingen: „Neben Menschen aus der Ukraine kommen Syrer, Iraker und afghanische Ortskräfte. Wir müssen uns um alle kümmern, die kommen.“ Was sie lobend hervorhob: Von den Flüchtlingen aus der Ukraine seien derzeit 85 Prozent privat untergebracht.

Nathalia Vetrova trug drei selbstkomponierte Songs vor. Man hörte förmlich, wie das Herzblut tropfte. Verstanden haben dürften die allermeisten Zuschauer lediglich das Wort „Putin“. Ilyas Syed trat ebenfalls kurz auf. Der 15-Jährige kam vor zwei Wochen nach Kaarst, mit seiner Schwester und seiner Mutter. Die Musik hilft ihm, mit seinen Ängsten fertig zu werden. Nach Ostern wird er die Realschule an der Halestraße besuchen. In Hannover ist die CD „United Artists against war“ eingespielt worden. Mit dabei: Nathalia Vetrova. Patrick Schappert von Grobi.TV hat die Hälfte der Produktionskosten finanziert. Die CD soll bald erhältlich sein.

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