Mitglied vom Nabu Kaarst Ornithologin will enger mit Landwirten zusammenarbeiten

Kaarst · Sie ist begeisterte Ornithologin, hält hin und wieder Vorträge über die einheimischen Vögel, fährt auf Expeditionen nach Estland oder an den Chiemsee und arbeitet ehrenamtlich in der Ortsgruppe Kaarst des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) mit.

Und Ulrike Silberbach hat einen Wunsch: Sie möchte enger mit den Landwirten zusammenarbeiten, um die einheimischen Vögel zu schützen. „Wir würden uns sehr freuen, noch weiter mit der Landwirtschaft in Kontakt zu kommen“, sagt die 72-jährige pensionierte Lehrerin.

Ihre Idee: „Die Pferdewirte haben inzwischen riesige Flächen, auf denen an einigen Stellen vielleicht Hecken gepflanzt werden können. Das würde unsere Gegend ökologisch enorm aufwerten“, sagt sie. Durch mehr Hecken würden Vögel wie Spatzen oder Grünfinke dann wieder einen größeren Lebensraum, mehr Nahrung und mehr Nistraum zur Verfügung haben. Silberbach ist Teil einer achtköpfigen Gruppe, die in Kaarst sehr aktiv ist. So zum Beispiel an der Broicherseite, wo bald Amphibienzäune aufgestellt werden sollen, damit vor allem die Kröten nicht alleine über die Straße wandern können. Tipps für alle Menschen, die in ihren Gärten auch Vogelhäuschen haben, hat sie natürlich auch parat. „Ganz wichtig ist, die Vögel so zu füttern, dass sie mit ihrem Kot nicht das Futter verunreinigen“, sagt Silberbach. Eine solche Futtersäule wie in ihrem Garten wäre besser als ein schön aussehendes Vogelhäuschen. „Da ist haufenweise Kot in dem Futter, wodurch die Vögel krank werden. Eigentlich erreicht man so das Gegenteil von dem, was man mit dem Füttern bezwecken möchte“, so Silberbach. Ein- bis zweimal die Woche sollten Menschen mit Vogelhäuschen in ihrem Garten dieses reinigen, dann ist es nämlich voller Kot.

Weiterhin würden die meisten Menschen aus Kostengründen günstiges Futter kaufen, in dem viel Weizen enthalten ist. „Weizen ist eigentlich hervorragend, aber viele Vögel wie die Meisen können Weizenkörner gar nicht zerkleinern“, sagt Silberbach. Das Wichtigste, was Menschen tun könnten, wäre es, einen naturnahen Garten zu haben. Doch was bedeutet naturnah? „Ein naturnaher Garten ist ein Garten, in dem einheimische Pflanzen gesät werden“, sagt Silberbach. Andere Pflanzen seien aus ökologischer Sicht wenig sinnvoll, weil keine Raupen die Blätter fressen und die Vögel dann keine Nahrung haben. Auch ein paar Brennesseln in einer Ecke des Gartens wären sinnvoll, weil die Raupen vieler einheimischer Schmetterlinge die Blätter fressen würden. Silberbach: „Wir geben auch viele Tipps, welche Pflanzen man setzen kann.“ Gezüchtete Pflanzen wie Geranien sehen zwar schön aus, haben aber keinen ökologischen Nutzen.

(seeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort