Kaarster mit Vinyl im Keller Meyer und der etwas andere Plattenladen

Kaarst · Der Kaarster Ulf Meyer hat sein Hobby zum (Neben)Beruf gemacht und verkauft nun in seinem Keller und auf verschiedenen Festen Schallplatten.

Ulf Meyer hat in seinem Keller eine private Sammlung von rund 1500 Schallplatten und bietet ebensoviele zum Verkauf an.

Ulf Meyer hat in seinem Keller eine private Sammlung von rund 1500 Schallplatten und bietet ebensoviele zum Verkauf an.

Foto: Andreas Woitschützke

Sein Slogan lautet „Der etwas andere Plattenladen in Kaarst“. Was Ulf Meyer damit meint, erklärt er bei unserem Besuch in seinem Keller, in dem auf der rechten Seite Meyers private Plattensammlung mit rund 1500 Vinylscheiben, fein säuberlich in Regale geräumt, steht, auf der anderen noch einmal fast genau so viele in Kisten, die er verkauft: „Ich habe kein Ladenlokal und bin 24 Stunden erreichbar – auch am Wochenende“, sagt der 49-Jährige Musikfan. Seine Kunden bekommen sogar den Service, sich die Platten vor dem Kauf anzuhören und zurückzugeben, dann bekommen sie ihr Geld zurück. Ulf Meyer wäscht die Platten auch noch selbst. Heißt: Die Platte kommt in ein Gerät mit Borsten aus Ziegenhaaren. Hinzugegeben wird eine nicht-alkoholisierte Reinigungsflüssigkeit, die den Schmutz aus den Platten holt.

2021 meldete Meyer ein Kleingewerbe an und vertreibt nun Schallplatten über Ebay-Kleinanzeigen, Facebook und Instagram. Auch auf den Märkten in Kaarst wie dem Ostermarkt, Maimarkt oder den Sternstunden im Winter ist er mit einem Stand vertreten. Auch auf dem Kaarster Ostermarkt (26. März) wird er vertreten sein. „Die Resonanz der Leute ist eigentlich immer positiv. Die meisten sind froh, dass es so etwas noch gibt“, sagt Meyer.

Im vergangenen Jahr verkaufte er auch auf dem Stadtfest „Kaarst Total“, „das hat einen riesigen Schub gegeben und sich gelohnt“, so Meyer. Einen eigenen Online-Shop hat er nicht, dafür hat er keine Zeit. Denn hauptberuflich arbeitet Meyer als Versicherungskaufmann, das Plattengewerbe macht er in seiner Freizeit nebenbei. Nachschub bekommt er über Angebote von Privatleuten, die ihre Sammlung oder die Sammlung eines Bekannten abgeben wollen. Auch über die App „Discogs“ erhält Meyer hin und wieder Angebote und schaut sie sich dann vor Ort an. Das Angebot umfasst eine Auswahl gebrauchter Schallplatten aus den 1970er bis 1990er Jahren, von der Singe über die LP bis hin zu Soundtracks.

1974 geboren wuchs Meyer in den 1980ern auf und kam in Berührung mit allen möglichen Musikrichtungen: Pet Shop Boys, Simply Red, Metallica oder Depeche Mode. Die erste Eintrittskarte von einem Konzert von Simply Red sowie ein Original-Plakat hängen noch im Keller an der Wand. „Mit diesen Stars bin ich groß geworden“, sagt er. Dann begann er, sich Platten zu kaufen. Doch was ist das Besondere an Schallplatten? „Der Klang ist aus meiner Sicht wärmer und umfassender. Beim Stream beispielsweise bleibt immer etwas auf der Strecke, das ist meistens der Klang“, sagt er.

Info Mehr zum Plattenladen gibt es auf Facebook, Instagram (umy_vinylrecords_kaarst) und per Email.

(seeg)
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