Kindergarten in Container-Anbau Übergangs-Kita kommt nach Vorst

Vorst · Eigentlich sollten an der Astrid-Lindgren-Schule Container werden. Doch das Landesjugendamt entschied anders.

 Dieses Luftbild zeigt das Areal am Bauhof in Vorst. Dort soll für ein Jahr die Übergangskita hingestellt werden, deren Grundfläche 279 Quadratmeter betragen soll.

Dieses Luftbild zeigt das Areal am Bauhof in Vorst. Dort soll für ein Jahr die Übergangskita hingestellt werden, deren Grundfläche 279 Quadratmeter betragen soll.

Foto: Stadt Kaarst

Am 24. Januar hatte sich der Jugendhilfeausschuss dafür ausgesprochen, zum Kindergartenjahr 2019/2020 Container auf dem Gelände der Astrid-Lindgren-Grundschule in Holzbüttgen aufzustellen, um dort befristet für ein Jahr zwei Kindergarten-Gruppen unterbringen zu können. Die zusätzlichen Plätze werden dringend benötigt, weil alle anderen Einrichtungen komplett besetzt sind – und weil die Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben, wenn ihr Kind drei Jahre alt ist. Selbst die Schulleiterin Suzan Aydin war mit dieser Lösung einverstanden. Ihr hatte man versprochen, dass die zu Kita-Zwecken benötigten Container auf Dauer auf dem Schulhof bleiben würden und nach dem einen Jahr zu schulischen Zwecken genutzt werden könnten. Leider hat sich das Landesjugendamt gegen diesen Standort ausgesprochen. Der Jugendhilfeausschuss entschied deshalb jetzt, dass die Container gegenüber dem Städtischen Bauhof aufgestellt werden.

Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Uschi Baum (FDP) bedauerte die Entscheidung des Landesjugendamtes: „Schade, dass sich die Pläne auf dem Gelände der Astrid-Lindgren-Schule zerschlagen haben, das wäre die bessere Lösung gewesen.“ Weitere Kritik am neuen Standort wurde nicht geübt – wahrscheinlich auch vor dem Hintergrund, dass jetzt alles sehr schnell gehen muss. „Das Landesjugendamt hatte andere Vorstellungen als wir“, erklärte Jugenddezernent Sebastian Semmler. Er meinte damit das Raumprogramm und fügte hinzu: „Wir hätten gedacht, dass für den überschaubaren Zeitraum von rund einem Jahr ein etwas geringeres Raumangebot akzeptabel wäre.“ Noch mehr Container seien auf dem Schulgelände aber kaum unterzubringen gewesen, schließlich müssen für den Offenen Ganztag auch Raummodule aufgebaut werden.

Dass die Kinder das Provisorium pünktlich zu Beginn des Kindergartenjahres werde nutzen können, steht derzeit noch nicht fest. Semmler geht davon aus, dass die Module im August oder September bezugsfertig sein werden. Was er begrüßt: „Die Evangelische Jugendhilfe Neuss-Süd hat sich sofort bereit erklärt, die Trägerschaft für die zwei Gruppen zu übernehmen.“ Das macht auch Sinn: Für Jugendamtsleiterin Ute Schnur ist wichtig, dass das Provisorium an eine Einrichtung angedockt wird – und die Neusser sind Träger des viergruppigen Johanneskindergartens in Büttgen. Diese vier Gruppen sowie die zwei einzurichtenden Gruppen sollen später in einem Neubau an der Birkhofstraße untergebracht werden. Auch hier ist wieder äußerste Eile erforderlich: Das Landesjugendamt hat das Provisorium in der Nähe des Bauhofs nur für ein Jahr genehmigt. Sebastian Semmler hatte bereits im Januar Bedenken zerstreut: „Mit solchen Modulanlagen haben wir an anderer Stelle wie zum Beispiel Am Hoverkamp bessere Erfahrungen gemacht als erwartet.“

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