Gedenken an Winfried Selbiger Stolperstein für jüdischen Arzt wird in Büttgen verlegt

Büttgen · An der Stelle, wo der Arzt Winfried Selbiger einst praktiziert hat, soll ein Stolperstein verlegt werden. Damit soll an seine Geschichte erinnert werden.

 Winfried Selbiger hatte in Büttgen eine Arztpraxis.

Winfried Selbiger hatte in Büttgen eine Arztpraxis.

Foto: Bienefeld

Winfried Selbiger war Arzt und hatte eine Praxis in Büttgen. Im Jahr 1933 erhielt er als Jude von den Nationalsozialisten ein Berufsverbot und wurde in „Schutzhaft“ genommen. Ein Jahr später gelang ihm die Flucht nach Tansania. Nun wird an der Stelle, wo Selbiger einst praktiziert hatte, ein Stolperstein gelegt. Mit der Gedenktafel, die am 20. Oktober um 9 Uhr auf dem Rathausplatz in Büttgen verlegt werden soll, soll an die Judenverfolgung während des Nationalsozialismus erinnert werden. Das Thema soll durch das Mahnmal mitten in Büttgen lokal begreifbar gemacht werden. Initiiert wurde der Stolperstein von der Gesamtschule Büttgen. Schulleiter Daniel Wienold, Religionslehrer Carl-Wilhelm Bienefeld und Nadine Graber haben sich intensiv um den Stolperstein bemüht, Graber und Bienefeld die Organisation übernommen. Gemeinsam mit der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Büttgen fanden Bienefeld und  Graber heraus, dass es in Büttgen einen jüdischen Arzt gab. „Wir haben uns dann mit der Geschichte beschäftigt und werden einen Stolperstein für ihn setzen. Somit bekommt die Geschichte ein Gesicht und einen Namen“, sagt Bienefeld: „Es geht darum, die damalige Zeit den Schülern der Gesamtschule vor Augen zu führen und zu zeigen, dass Leid ein Gesicht hat.“

Reinhold Mohr beschäftigte sich rund zwei Jahre mit dem Leben des früheren Arztes. Derzeit wird an einer Finanzierung eines Buches über das Leben von Winfried Selbiger gearbeitet.

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