An der Novesiastraße in Kaarst Startschuss für das Weiterbildungszentrum

Büttgen · Kai Schmidt von der Geschäftsführung des Baustoffe- und Fachmarktes „Küppers – Büttgen“ ist happy: „Unser Weiterbildungszentrum für Industrie, Handel und Handwerk an der Novesiastraße ist jetzt fertig.“

 Das Weiterbildungszentrum an der Novesiastraße ist fertig.

Das Weiterbildungszentrum an der Novesiastraße ist fertig.

Foto: Jochen Rolfes

Das Bauamt habe das Gebäude abgenommen. Einer Nutzung steht nichts mehr im Wege. Sein Betrieb gehört ebenso wie rund 700 weitere in ganz Deutschland der Bauwista an, einer Einkaufskooperation mit Sitz in Neuss, die sich auch um die Aus- und Weiterbildung für den Großhandel kümmert. Sie wird für eine Grundauslastung sorgen. Kai Schmidt wird weitere Nutzer akquirieren.

Nutznießer werden die Kunden der rund 700 Märkte deutschlandweit sein, die von einer besseren Beratung profitieren können. Auch die Wirtschaft wird Nutznießerin des Projektes sein: So werden alle Kursteilnehmer im Kaarster Mercure-Hotel wohnen und in ihrer Freizeit ihr Geld in Kaarst und Umgebung lassen. Vorgesehen ist unter anderem jeweils ein Besuch in der Neusser Skihalle.

In das Gebäude an der Novesiastraße hat Kai Schmidt viel Geld investiert – einen genauen Betrag möchte er nicht nennen. Zu den neuen Räumen sollen neue Konzepte und eine neue Didaktik kommen. Ziel soll eine nie dagewesene Qualität der Ausbildung sein. Schmidt wird nicht nur die Räume zur Verfügung stellen, sondern auch Kurse leiten. Dabei geht es unter anderem um richtiges Verhalten dem potenziellen Kunden gegenüber am Telefon. „In Fachmärkten wie unserem sind schon jetzt deutlich mehr Profis beschäftigt als in Baumärkten üblich“, sagt Schmidt. Er möchte, dass diese Schere noch weiter auseinander geht zugunsten der Fachmärkte dank des neuen Weiterbildungszentrums. Freundlichkeit ist zwar wichtig im Umgang mit den Kunden, noch wichtiger ist jedoch Fachkompetenz. Und wer Groß- und Einzelhandelskaufmann lernt, hat in der Regel nicht mit Löten, Schleifen und Sägen zu tun. Das soll sich jetzt ändern: Die jungen Leute, die sich für eine kaufmännische Ausbildung entschieden haben, sollen auch praktische Erfahrungen sammeln. In der 400 Quadratmeter großen Halle sind kleine Parzellen abgeteilt, auf denen Dübel gesetzt werden können, Böden gepflastert und weitere handwerkliche Arbeiten in groben Zügen eingeübt werden. In jedem Ausbildungsjahr soll es ein einwöchiges Ausbildungscamp in Büttgen geben. Zur Ausbildung gehören auch Fächer wie Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung, es wird eine Art Azubi-Knigge vermittelt werden, das Telefonieren wird per Video aufgenommen und später analysiert.

Schmidt bringt den Azubis auch bei, wie man mit verärgerten Kunden umgeht. Das Training, das es in dieser umfassenden Art so bislang noch nicht gegeben hat, macht auf Dauer im besten Fall Kenntnisse im Umgang mit unzufriedenen Kunden überflüssig. Kai Schmidt wird sich jetzt auf die Suche nach weiteren möglichen Nutzern des Weiterbildungszentrums machen.

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