Gewerbegebiet Kaarster Kreuz Verwaltung wagt neuen Anlauf für Freigabe weiterer Flächen

Kaarst · Nach der Vertagung auf unbestimmte Zeit im Oktober 2022 macht die Verwaltung beim Beschluss für die Freigabe weiterer Gewerbeflächen im „Kaarster Kreuz II“ nun Druck. Die Lage habe sich geändert.

 Die Stadt will den Aufstellungsbeschluss durchdrücken.

Die Stadt will den Aufstellungsbeschluss durchdrücken.

Foto: Standort Niederrhein

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Kaarst lässt in der Diskussion um das Gewerbegebiet „Kaarster Kreuz II“  nicht locker und will die Aufstellung des Bebauungsplans nun im Bau- und Planungsausschuss in der kommenden Woche aufstellen lassen. Als Begründung gibt die Verwaltung in der Vorlage an, dass ein Großteil der Grundstücke im Gewerbegebiet Kaarster Kreuz – sprich dort, wo das neue Landesrechenzentrum sich mit niederlassen wird – verkauft oder für Bauvorhaben reserviert sind. Deshalb soll nun die zweite Stufe eingeläutet und die Flächen weiter östlich zur Vermarktung vorbereitet werden. „Ziel der zweiten Entwicklungsstufe ist es, auf Grundlage des Rahmenplans das städtebauliche Konzept weiterzuentwickeln, um so dem Nachhaltigkeitsanspruch an ein modernes Gewerbegebiet noch stärker gerecht zu werden“, heißt es weiter. Bürgermeisterin Ursula Baum hatte im Jahresabschlussinterview mit unserer Redaktion ihr Unverständnis über die Entscheidung der schwarz-grünen Koalition geäußert, die einen Bebauungsplan im vergangenen Jahr noch abgelehnt hatte. Die Begründung damals: Die Wirtschaftsförderung solle doch erst einmal zwei Drittel der Flächen vermarkten, ehe weitere freigegeben werden. Allerdings sei die Nachfrage aktuell so hoch, dass die Stadt um eine Erweiterung der Gewerbeflächen nicht herum komme. Dazu müsse nun dringend der Aufstellungsbeschluss für die Flächen neben Ikea gefasst werden.

Auch die SPD-Fraktion hat offenbar erkannt, dass nun die Zeit reif ist, einen entsprechenden Beschluss zu fassen und dies in einem Antrag formuliert. Auch die Sozialdemokraten weisen auf die „Vertagung auf unbestimmte Zeit“ aus dem Oktober 2022 hin. „Inzwischen hat sich aber die Grundlage für diesen Beschluss geändert, da für das Areal bereits eine ernsthafte Interessensbekundung vorliegt. Diese wurde leider erst nach der Oktober-Sitzung bekannt“, schreibt die SPD. Um die Verhandlungen nicht zu behindern, soll der Bebauungsplan so schnell wie möglich gestartet werden.

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