Umlaufgitter in Kaarst Stadt baut weitere Barrieren ab

Kaarst · Die Stadt Kaarst ist im Juni 2021 vom Umweltausschuss damit beauftragt worden, an vielen Stellen die Umlaufschranken zu prüfen und gegebenenfalls zu entfernen. Wie weit ist die Stadt bislang gekommen?

 Das Umlaufgitter am Vorster Friedhof ist weg, hier können Radfahrer nun problemlos durchfahren. Es wurde bereits im vergangenen Jahr entfernt. 
  Archiv: Stadt Kaarst

Das Umlaufgitter am Vorster Friedhof ist weg, hier können Radfahrer nun problemlos durchfahren. Es wurde bereits im vergangenen Jahr entfernt. Archiv: Stadt Kaarst

Foto: Stadt Kaarst

Im Kaarster Stadtgebiet gibt es viele Stellen, an denen Radfahrer sich durch Umlaufgitter drängeln müssen oder Poller die Fahrt verlangsamen. Oftmals machen diese Hindernisse Sinn, um Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Allerdings gibt es auch Umlaufgitter und Barrieren, an denen beispielsweise Lastenräder, Menschen mit einem Rollator oder Rollstuhlfahrer nicht vorbeikommen. Deshalb hat die Verwaltung bereits im Juni 2021 vom Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz-, Landwirtschaftsausschuss den Auftrag erhalten, die Barrieren im Stadtgebiet zu prüfen und dort abzubauen, wo es sinnvoll ist. Zudem sollten Gespräche mit der Regiobahn zu den Barrieren an den Haltepunkten der S28 auf Kaarster Stadtgebiet geführt werden.

Im November 2021 hatte die Verwaltung einen Bericht über den Sachstand zu den Barrieren in Vorst und Driesch vorgelegt, am vergangenen Dienstag dann über die Erkenntnisse im Ortsteil Büttgen berichtet. Während in Vorst die Umlaufschranken an der Holsteinstraße, Brandenburgstraße sowie am Antoniusplatz/Friedhof bereits entfernt wurden, hat die Arbeitsgruppe Verkehr bei einem Ortstermin in Büttgen im Dezember geprüft, welche Barrieren dort überflüssig sind. Das Ergebnis: Der Poller an der Wilhelm-Raabe-Straße muss entfernt werden, wobei dadurch die Möglichkeit entsteht, dass der Gehweg von Autofahrern als Parkmöglichkeit genutzt wird. An der Dortmunder Straße wird die hintere Umlaufschranke entfernt, die vordere bleibt bestehen. Dadurch werde die Kurvensituation entschleunigt, gleichzeitig haben Autofahrer eine bessere Sicht auf den Fuß- und Radweg, wie es in der Begründung der Verwaltung heißt. An der Unterführung Strucker Weg wird ebenfalls die Umlaufschranke entfernt, zudem wird die Beschilderung geändert, weil die Sicht in den Kurvenbereich unzureichend ist. Am Spielplatz Postweg bleiben die Schranken erhalten, da sie der Sicherheit der Kinder dienen. An der Braunsmühle (Südseite) bleiben ebenfalls beide Schranken erhalten, wobei die untere bereits nach hinten versetzt wurde.

Das gefällt Heiner Hannen (Die Grünen) so aber nicht ganz. „Ein Umlaufgitter an der Braunsmühle kann weg. Es gibt nirgendwo eine Situation, wo Radfahrer oder Fußgänger an eine gefährliche Straße kommen“, sagt der Landwirt. Der Weg sei eine wichtige Radverbindung nach Neuss und werde vor allem am Wochenende von vielen Familien genutzt. „Man kommt mit dem Rad nicht durch die Unterführung“, so Hannen. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart erklärte, dass bereits Gespräche mit der Regiobahn zu den Haltepunkten geführt wurden. „Die Gitter am Haltepunkt Kaarst-Mitte werden nicht abgebaut, sind aber auseinandergezogen worden“, so Burkhart. Die aktuelle Situation an der Regiobahn-Haltestelle sei für Lastenräder und behinderte Menschen nicht zufriedenstellend, ergänzt Hannen. Apropos Regiobahn: Rainer Milde (CDU) gab der Verwaltung mit auf den Weg, dass es am Endhaltepunkt Regiobahn am Kaarster See sehr eng sei. „Die Leute können gar nicht in den Vorster Wald reinfahren“, so Milde. Nach Angaben der Verwaltung wolle die Regiobahn sowieso alle Haltepunkte in Kaarst mit Blick auf die Schranken und Umlaufgitter überprüfen.

Rainer Milde wollte zudem wissen, wie der Zeitplan für Kaarst und Holzbüttgen aussieht. „Der nächste Termin ist für Ende Februar terminiert. Wir müssen schauen, wie weit wir kommen, es gibt Ausfälle durch Corona. Wir hoffen, dass wir im Sommer durch sind“, erklärte Elke Anders vom Bereich Stadtentwicklung und Planung. Heiner Hannen sieht die Verwaltung und Politik in Sachen Abbau von Barrieren für Radfahrer auf einem guten Weg: „Wir sind froh, dass die Verwaltung so mitzieht, auch wenn wir manchmal ein bisschen ungeduldig sind. Jede einzelne Maßnahme muss erst durchdacht und dann umgesetzt werden.“

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