Ursula Baum auf dem Wochenmarkt Bürgermeister-Sprechstunde zwischen Obst und Gemüse

Kaarst · Bis Ende August wird Bürgermeisterin Ursula Baum jeweils mittwochs für zwei Stunden auf dem Wochenmarkt für die Probleme und Nöte der Bürger zum Gespräch zur Verfügung stehen. An diesem Mittwoch wurde das Angebot von vielen Menschen genutzt.

 Ursula Baum im Gespräch mit Ulrich Westermann.

Ursula Baum im Gespräch mit Ulrich Westermann.

Foto: Georg Salzburg (salz)

„Eier, Obst, Gemüse, Bürgermeisterin“: So oder ähnlich kann ein Einkaufszettel aussehen, wenn Bürgermeisterin Ursula Baum zur „Marktfrau“ wird, um sich von den Sorgen und Nöten der Menschen in Kenntnis setzen zu lassen. Am Mittwoch stieß diese ungewöhnliche Art des Miteinander-ins-Gespräch-kommens wieder auf große Resonanz. Zwischen zwei Gemüseständen und gegenüber dem Käsestand war der weiße Pavillon der Stadt zwei Stunden lang ein Anziehungspunkt.

Die Menschen fanden im Schatten des Käsewagens nicht alles „Käse“. Aber sie plagen die unterschiedlichsten Nöte, darunter auch solche, für die eine Bürgermeisterin eigentlich nicht zuständig ist. Wolfgang Lorenz ist an einem sauberen Stadtbild gelegen. „Der jetzige Zustand lässt sehr zu wünschen übrig“, erklärte er. Unter anderem auf der Neusser Straße gegenüber des Rewe-Supermarkes und an der Mittelstraße würden Verpackungen achtlos weggeworfen. Und der Spielplatz zwischen der Bergerfurthstraße und dem Hagelkreuz werde von Realschülern vermüllt. Lorenz würde sich wünschen, wenn die Lehrer nach den Ferien auf die Kids einwirken würden. „Es geht darum, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen und an ihre Vernunft zu appellieren.“ Rita Goeres wünscht sich mehr Grünflächen in Holzbüttgen. Der 67-Jährigen reichen die vorhandenen Areale nicht aus, die Grünfläche zwischen der Rotdornstraße und der Straße „Blütenfeld“ sei nicht mehr als ein Hundeklo.

Hermann-Josef Junkers schob seinen Sohn Philipp im Rollstuhl. Sein Problem: „Der Landschaftsverband bietet ab 22 Uhr keine Fahrten mehr für Behinderte an.“ Ursula Baum machte sich Notizen. Im Fall des Behindertentransports erklärte sie: „Das ist zwar keine städtische Aufgabe, aber die Frau Baum hat ein gutes Netzwerk. Ich werde zwei Taxiunternehmen anrufen.“ Es bildeten sich zwar keine Warteschlangen, aber es war ein Kommen und Gehen. Zum Schluss hatte sich ein schöner Stapel Papier angehäuft.

„Der Grünschnitt war ein großes Thema in Zeiten, wo alles so sprießt“, erklärte die Bürgermeisterin. Menschen beschwerten sich, dass Geäst die Gehwege zum Teil einengt. „Das Ordnungsamt kann in solchen Fällen tätig werden“, erklärte Baum. Aber sie wünscht sich, dass die Bürger von sich aus ihr Grün im Zaum halten. Oft konnte sie darauf hinweisen, dass man am Thema dran ist, beispielsweise, als mehr Sitzbänke im Stadtgebiet gefordert wurden – schließlich gibt es ein entsprechendes Konzept. Tempo 30 war ebenfalls ein großes Thema – eines, das im Zusammenhang mit dem Mobilitätskonzept angepackt wird.

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