Kunststelen in Kaarst orange geschmückt Soroptimistinnen setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Kaarst · Die Aktionstage der weltweiten UN-Women-Kampagne „Orange the World – Stand up for Women“, die als Zeichen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen genutzt werden, enden am 10. Dezember. Auch die Kaarster Soroptimistinnen setzten Zeichen.

 Eine der acht Stelen, die orange geschmückt wurde.

Eine der acht Stelen, die orange geschmückt wurde.

Foto: SI-Club Kaarst

Durch Corona fiel die Kampagne anders aus als geplant. Aber ihr Ziel, Aufmerksamkeit auf das Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen zu lenken, gelang trotzdem. „Dank der Unterstützung der Stadt Kaarst konnten wir acht Stelen orange dekorieren und auf dem Marktplatz mit einem Aktionsstand Präsenz zeigen“, erklärt Marlies Kallen, Präsidentin des Kaarster SI-Clubs.

Birgit Ewertz legt bedrückende Zahlen vor. „2019 gab es in Deutschland offiziell rund 142.000 Straftaten mit häuslicher Gewalt, 80 Prozent der Opfer waren Frauen. Die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher“, sagt das SI-Mitglied. Die Corona-Pandemie wirke wie ein Brandbeschleuniger. Als Gesellschaft müsse man die „Orange Days“ deshalb nutzen, um auf die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, auch in den digitalen Medien, wo ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen ist, aufmerksam zu machen. Die acht Stelen in Kaarst wurden mit einer orangefarbenen Schärpe gekennzeichnet, zudem ein Informationsflyer mit der Nummer des Hilfetelefons (08000 116 016) ausgelegt.

Soroptimistin Christiane Otto findet das wichtig, denn Betroffene brauchen konkrete Hilfsangebote, die sie ermutigen, sich aus ihrem Umfeld zu lösen. „Ein Anruf beim Hilfetelefon kann ein erster Schritt in ein eigenständiges Leben ohne Gewalt für eine betroffene Frau sein“, erklärt Otto. Aktive Unterstützung bekamen die Kaarster Frauen auch von Birgit Neisser von der Bäckerei Puppe. In 50.000 Brötchentüten mit der Botschaft „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“ hatte die Bäckerei Backwaren verkauft.

Abgerundet wurden die Projekttage durch mehrsprachige Fahnen vor dem Rathaus. Und Marlies Kallen blickt schon auf nächstes Jahr: „Vielleicht schaffen wir es, auch bei uns in Kaarst Gebäude orange anzustrahlen.“

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