Kursus in der VHS So funktioniert die Ausbildung zur Gedächtnistrainerin

Kaarst · Wie wird man eigentlich Gedächtnistrainerin? In einem Kursus an der VHS Kaarst-Korschenbroich haben sechs Teilnehmerinnen Tipps und Tricks mit auf den Weg bekommen.

 Die Referentinnen Petra Jahr (r.) und Beate Belau (2.v.r) geben Tipps und Tricks für das Gedächtnistraining an ihre Kursteilnehmerinnen weiter.

Die Referentinnen Petra Jahr (r.) und Beate Belau (2.v.r) geben Tipps und Tricks für das Gedächtnistraining an ihre Kursteilnehmerinnen weiter.

Foto: Wolfgang Walter

Was gibt es eigentlich alles bei einem Waldspaziergang zu erleben und wie kann man sich daran am besten erinnern? Irene Geberbauer war eine der sechs Teilnehmerinnen des VHS-Kurses „Ausbildung zur ganzheitlichen Gedächtnistrainerin“. In ihrer Lehrprobe, die sie für das Zertifikat vor Senioren im Haus Tabita in Korschenbroich halten wird, demonstrierte sie das bereits Erlernte. Auf Karten notierte Begriffe wie Hase, Spazierstock, Baumrinde, Pilz, Specht, Zweige oder Gartenzwerg ließen den Waldspaziergang lebendig werden. Gleichzeitig erwähnte Irene Gerberbauer passende Gerüche und Geräusche – anschließend sollte das Erlebte aus dem Gedächtnis nacherzählt werden.

Die Probandinnen erinnerten sich an die diversen Begriffe. Für jeden wurde der entsprechende Gegenstand auf den zum „Wald“ dekorierten Tisch gelegt. Zum Schluss entstand ein richtig schöner Forst. Auf diese Weise wurden spielerisch Merkfähigkeit, Denkflexibilität, Konzentrationsvermögen und Wahrnehmung gestärkt und gleichzeitig alle Sinne angesprochen. Eine andere Übung beschäftigte sich mit einer Wörtersuche zum Thema Wald: Bärbel Rohems umschrieb mit dem Wort Wald zusammengesetzte Termini, die erraten werden mussten. Dazu zählten beispielsweise Waldhorn, Waldbrand oder Regen- und Spreewald. Ähnlich verliefen die Übungen zuvor zum Thema „Wäschepflege“.

Alle Teilnehmerinnen waren konzentriert bei der Sache und freuten sich über die „große Bandbreite des Gedächtnistrainings“, wie Regine Schilling sagte. Sie arbeitet mit dementiell erkrankten Menschen und wird vieles davon anwenden können. Das gilt auch für Petra Titz, die „neue Ansätze“ in ihre Angebote eines Sozialdienstes einfließen lassen wird. Irene Gerberbauer setzt ihre neuen Kenntnisse als Pädagogin in der Offenen Ganztagsbetreuung ein. Und Bärbel Rohems nutzt die Ausbildung zur beruflichen Neuorientierung.

Die Referentinnen Beate Belau und Petra Jahr betonen, dass durch die diversen Übungsprogramme zur Förderung spezifischer Gehirnleistungen nicht nur ältere Menschen, sondern auch Berufstätige, Kinder und Jugendliche gefördert werden. Der Kursus mit 120 Unterrichtsstunden, gegliedert in drei fünftägige Module, fand zum vierten Mal statt und wird auch in 2023 wieder angeboten, informierte VHS-Bereichsleiterin Annette Scherer. Sie wünscht sich noch mehr Interessierte aus Kaarst.

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