Diskussion in Kaarst Seniorenbeirat sieht Probleme bei der Pflege älterer Gräber

Kaarst · Im Seniorenbeirat stand jetzt das Thema Grabpflege auf der Tagesordnung. Der Großteils des Gremiums sieht sich allerdings nicht in der Lage, sich um vernachlässigte Gräber zu kümmern.

 Gießkannen auf dem Kaarster Friedhof.

Gießkannen auf dem Kaarster Friedhof.

Foto: Berns, Lothar (lber)

(barni) Im Zuge einer Begehung der Friedhöfe wurde er nach eigenen Angaben von Bürgermeisterin Uschi Baum angesprochen: Der Vorsitzende Jürgen Garbang gab jetzt im Seniorenbeirat zu verstehen, dass er den Auftrag bekommen hat, über das Thema „vernachlässigte Gräber“ zu sprechen.

Diese Diskussion wurde jetzt in dem Beirat diskutiert. „Ich habe Kontakt mit dem Bauhof aufgenommen und bestätigt bekommen, dass es alte, vernachlässigte Gräber gibt, die die Stadt nicht ohne Weiteres platt machen kann“, sagte er. Jürgen Garbang hätte schon gerne einen Aufruf gestartet, Freiwillige und Ehrenamtler gesucht, die sich um die vernachlässigten Gräber kümmern. Ihm schwebte der Aufbau einer tatkräftigen Gruppe vor, wie es die Holzwerker der Senioren-Initiative Kaarst sind. Seine Vorstellung: „Jeder bringt sich ein, wie es seine Zeit erlaubt.“ Möglich sei auch ein Verein. Die Arbeiten könnten dann in Abstimmung mit den Friedhofsgärtnern erfolgen. „Das ist nicht einfach umzusetzen“, glaubt jedoch Gerda Linden. Hans-Peter Kallen hatte ein anderes Problem: „Ich weiß nicht, ob die Stadt uns die Namen benennen darf.“

Laut Garbang handelt sich hauptsächlich um Gräber, um die sich schon seit langer Zeit kein Mensch mehr kümmert. „Die Friedhofskultur hat sich sehr verändert, es gibt immer mehr Urnenbestattungen“, erklärte Gerda Linden. Allerdings geht es in der Diskussion um die traditionellen Erdbestattungsgräber, die mit dazu beitragen, die Friedhöfe zu verschandeln; sie sind ein besonderes Ärgernis für diejenigen, die in unmittelbarer Nähe ein Grab von Angehörigen oder Bekannten pflegen. Linden geht davon aus, dass sich nicht viele Senioren finden würden, die ehrenamtlich Gräber in Ordnung bringen. „Es ist ja schon gut, wenn wir einige wenige Gräber verschönern“, gab Kallen zu bedenken. Manfred Stranz zeigte sich pessimistisch: „Ich glaube nicht, dass wir als Seniorenbeirat das stemmen können.“ Auch Linden sieht darin keine Aufgabe für einen Seniorenbeirat. „Ich wollte das nur anstoßen, es ist nicht so, dass wir uns selber um die Grabpflege kümmern sollten“, erklärte Garbang. Er erkannte, dass er den Beirat nicht für das Projekt begeistern kann.

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