Industriebrache in Kaarst Seniorenbeirat will Wohnquartier an Likörfabrik

Holzbüttgen · Die Bänder in der ehemaligen Likörfabrik Moritz Thienelt stehen seit 1997 still. Der Seniorenbeirat unternimmt nun einen Vorstoß, um das Areal an der Waldenburger und Beuthener Straße einer neuen Nutzung zuzuführen: Er möchte, dass die Industriebrache an der Waldenburger und der Beuthener Straße einem modernen Mehrgenerationen-Wohnprojekt weicht.

Dort, wo einst bis zu 120 Menschen arbeiteten und Likörspezialitäten wie die „Echte Kroatzbeere“ produzierten, schwebt dem Seniorenbeirat ein modernes Wohnquartier vor für alle Altersklassen inklusive Kindergarten, Nahversorgung und genügend Parkraum. Ein Pluspunkt wäre die Nähe zur Regiobahn.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart erklärt, wie es weitergehen könnte: „Es wird jetzt Sache des Planungs- und Verkehrsausschusses sein, sich mit dem Antrag zu befassen.“ Bislang gelte das Credo, „dass Gewerbeflächen Gewerbeflächen bleiben sollen“. Eine Änderung des Bebauungsplans sei zwar theoretisch möglich, wäre aber zwingend mit vielen politischen Beschlüssen verbunden. Moritz Thienelt würde diese Bebauungsplanänderung begrüßen. Für den 85-Jährigen wäre es erstrebenswert, das ehemaligen Betriebsgeländes für Wohnbauzwecke veräußern zu können. „Auf jeden Fall würde ich gerne die rund 4000 Quadratmeter große Sheddachhalle an der Waldenburger Straße veräußern“, erklärte Thienelt.

Für den stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirats Manfred Stranz ist die Wohnbebauung auf dem Thienelt-Gelände eine Umsetzung von Voten aus dem Arbeitskreis Wohnen. Man sei „per Zufall“ mit der Familie Thienelt ins Gespräch gekommen. „Pötschke möchte auch nach dem Verkauf der Flächen neben der Thienelt-Liegenschaft im Stadtgebiet von Kaarst bleiben“, so Stranz. Er weiß, dass die Umsetzung des Wohnprojekts nicht von heute auf morgen zu erreichen ist, hofft aber, dass die baurechtlichen Voraussetzungen mittelfristig geschaffen werden.

Update: Der Kaarster Seniorenbeirat distanziert sich von diesem Bericht. „Das war ein Alleingang von Manfred Stranz und nicht mit dem Seniorenbeirat abgestimmt“, sagte Manfred Schmidt unserer Redaktion am Montag.

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