Quartiersinitiative in Kaarst Ehrenamtliche Seniorenbegleiter zertifiziert

Büttgen · In Modulen wurde Wissen zu Fragen rund um Pflege und die Begleitung von Angehörigen vermittelt.

Ellen Schnittner, Roswitha Leins und Gisela Seidel strahlen: Sie haben am Freitag nach einer 30 Stunden umfassenden Fortbildung ihre Zertifikate als ehrenamtliche Pflege- und Seniorenbegleiter erhalten. Im Rahmen der Quartiersinitiative „Älterwerden in Büttgen“ wurden ihnen in diversen Modulen durch externe Berater in allen Fragen rund um Alter, Pflege und in der Begleitung pflegender Angehöriger Wissen vermittelt.

Die Fachreferate drehten sich um Vormundschaft, Patientenvollmachten, Ansprüche gegenüber Krankenkassen bei den verschiedenen Pflegegraden, Umgang mit Demenz und Verwirrtheit sowie die Unterstützung pflegender Angehörige bei der Sterbebegleitung. Professionelles Geleit gaben Elisabeth Bubolz-Lutz vom Forschungsinstitut für Geragogik, Gerda Linden als ehemalige Leiterin einer Fachschule für Altenpflege, und Krankenschwester Renate Dübbers war für die Organisation verantwortlich. „Dieses Handwerkszeug ist das Basis- und Fachwissen für eine Gesprächsführung mit Senioren und pflegenden Angehörigen als Informations- und Hilfesuchende“, erklärte Gerda Linden. Denn der künftige Einsatz der Ehrenamtlichen umfasst zwei Bereiche: die Entlastung der Angehörigen und die Betreuung der zu Pflegenden. „Wir helfen da, wo es gewünscht ist“, erklären Gisela Seidel und Ellen Schnittner. Sie kennen bereits ihre „Einsatzorte“, denn pflegende Angehörige waren auch zu Vorträgen eingeladen, wodurch die Kontakte entstanden. Alle Damen verfügen über Pflegeerfahrung, möchten das Ehrenamt stärken und zudem die nicht zufriedenstellende Situation in der Pflege verbessern. „Ich will helfen, weil es mir selbst auch Halt gibt“, sagt Roswitha Leins.

Die Fortbildung hat allen Spaß gemacht und wurde als „bereichernd“ empfunden. Nun hoffen sie, durch ihre „Pionierarbeit“ weitere Ehrenamtler aktivieren zu können. Jeder Einsatz und seine situative Hilfe werden individuell abgesprochen. Wichtig sei, so Gerda Linden, die Selbstbestimmung als höchste Haltung des Gegenüber zu akzeptieren. Zur Reflexion treffen sich die Seniorenbegleiter ein Mal monatlich. Nächster Kursbeginn ist am 3. Mai. Interessenten melden sich bei cordula.bohle@caritas-neuss.de oder mobil unter 0173 6026176.

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