Mitgliederversammlung der Kaarster Schützen Vorstand schlägt deutliche Beitragserhöhung vor

Kaarst · Auf der Mitgliederversammlung der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kaarst am kommenden Sonntag steht das Thema Beitragserhöhung auf der Tagesordnung. Der Vorstand wird vorschlagen, die Beiträge deutlich anzuheben – wie begründet er das?

Der Vorstand der Kaarster St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft strebt eine Beitragserhöhung an.

Foto: Wolfgang Walter

Wenn sich am kommenden Sonntag (21. Januar) die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kaarst im Albert-Einstein-Forum zu ihrer Mitgliederversammlung trifft, steht ein unbequemes, aber aus Vorstandssicht unausweichliches Thema auf der Tagesordnung: eine Beitragserhöhung. Der Vorstand wird den Mitgliedern vorschlagen, den Jahresbeitrag pro Schütze von 44 auf 70 Euro zu erhöhen. Das bedeutet eine Steigerung von satten 59 Prozent. Wie kommt es, dass die Beiträge so drastisch angehoben werden sollen?

Schatzmeister Michael Ihle begründet die geplante Erhöhung gegenüber unserer Redaktion so: „Die Kosten sind in allen Bereichen deutlich gestiegen.“ Gerade im Bereich der Musik seien die Kosten dramatisch angehoben worden. Knapp 100.000 Euro zahlte die Bruderschaft beim Schützenfest im vergangenen Jahr für die Musik auf der Straße und im Festzelt. Dabei haben die Marschkapellen während der Corona-Pandemie viele Musiker verloren und holen sich Aushilfen dazu, um überhaupt mit der nötigen Mannstärke auf der Straße dabei sein zu können. Diese Aushilfen verlangen beispielsweise Spritgeld, das von den Kapellen an die Bruderschaft weitergereicht werde. „Mittlerweile müssen wir aber froh sein, überhaupt noch ausreichend Musikkapellen zu bekommen“, so Ihle. Im Zelt setzt die Bruderschaft auch weiterhin auf vier Tage Livemusik und nicht wie auf dem Nachbar-Schützenfest in Holzbüttgen etwa auf einen DJ. „Es gibt auch nicht die Tendenz, das zu ändern“, sagt der Schatzmeister.

Neben den Musikkosten wird auch die Bewirtschaftung eines Schützenfestes und des Festplatzes immer teurer. Auch die Kosten für die Security seien deutlich gestiegen. „Wir haben im vergangenen Jahr den Wachdienst mit mehr Leuten aufgestockt“, begründet er. Zudem setze die Kaarster Bruderschaft anders als andere weiterhin auf das umstrittene Thema Pferde, auch dort sind die Kosten in die Höhe gegangen. Denn die Pferdeverleiher müssen ihrerseits mehr Geld für das Futter und die Pflege der Tiere ausgeben und legen diese Kosten auch auf die Bruderschaft um.

Um dieses qualitativ hohe Rahmenprogramm aufrecht zu erhalten, müsse nun eine Beitragsanpassung her, auch wenn das Festzelt laut Michael Ihle enorme Erträge durch Eintrittsgelder generiere. „Wir brauchen höhere Mitgliedsbeiträge, um nicht im kommenden Jahr wieder nachjustieren zu müssen“, sagt der Schatzmeister. Neben der Beitragserhöhung stehen wichtige Wahlen an. So stehen beispielsweise Brudermeister und Präsident Claus Schiffer, General Klaus Gehlen und Kassierer Armin Tschierschke zur Wiederwahl. Zudem blickt der Vorstand auf das 575-jährige Bestehen der Bruderschaft im Jahr 2025 voraus.