Corona in Kaarst Schulen erarbeiten Notfallpläne

Kaarst · Die Corona-Pandemie trifft die Schulen und Kitas derzeit mit voller Härte. Auch in den Kaarster Einrichtungen dreht sich derzeit alles nur um Pool-Tests. Mit Sorge blickt die Stadt auf die am Montag startenden PCR-Tests in den Kitas.

 Das Testkonzept an den Grundschulen wurde in dieser Woche von heute auf morgen geändert, weil die Labore überlastet sind. Das sorgt für Chaos auch an den Kaarster Schulen. 
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Das Testkonzept an den Grundschulen wurde in dieser Woche von heute auf morgen geändert, weil die Labore überlastet sind. Das sorgt für Chaos auch an den Kaarster Schulen. Symbolfoto: dpa

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Beinahe täglich werden Eltern mit Nachrichten über die App Schoolfox informiert. Und dabei dreht sich alles um Corona. Erst in dieser Woche hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer das Testverfahren an Grundschulen über Nacht umgestellt – ohne vorher Lehrer oder Eltern zu informieren. Wegen der Überlastung der Labore werden die Lolli-Tests nicht mehr einzeln ausgewertet. Sollte die Pool-Probe einer Klasse positiv sein, sollen die Kinder am Folgetag mit einem Antigentest in der Schule getestet werden. Alternativ können sie einen negativen Test einer öffentlichen Teststation vorlegen. Viele Lehrer und Eltern klagen über diese neuen Vorgaben. Doch wie ist die aktuelle Situation an den Kaarster Schulen und Kitas? Wie viele positive Fälle gibt es? Was machen die Schulen gegen einen möglichen Lehrermangel?

Laut Verwaltung sind derzeit insgesamt 160 Kinder an den Kaarster Schulen infiziert (Stand: 25. Januar). Zu den Kitas gibt es lediglich die Information, dass aktuell acht Erzieherinnen in den städtischen Einrichtungen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. In Schulen und Kitas wurden einzelne Klassen in den Distanzunterricht verlagert, eine Quarantäne für eine ganze Klasse gab es nach Angaben der Stadt bisher nicht. „An den Kitas sieht es etwas anders aus. Dort wurden bereits vereinzelt ganze Gruppen in Quarantäne geschickt“, erklärt Stadtsprecher Peter Böttner auf Anfrage unserer Redaktion.

Für den Fall, dass durch die positiven Coronafälle Erzieherinnen oder auch Lehrer ausfallen, erarbeiten die Schulen und Kitas derzeit Notfallpläne, wie der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. „Wenn zu wenige Lehrkräfte oder Erzieher zur Verfügung stehen, müssen gegebenenfalls Unterricht oder Betreuungsangebote reduziert werden oder ausfallen“, erklärt Böttner. In der kommenden Woche beginnt das zweite Halbjahr, und zumindest in der Matthias-Claudius-Schule wechseln dann die Schüler, die zum Schwimmunterricht fahren. Immerhin: Die Kleinschwimmhalle an der Alten Heerstraße und das Hallenbad in Büttgen stehen den Schulen zur Verfügung. „Gegebenenfalls verzichten Schulen derzeit auf den personalintensiven Schwimmunterricht, um angesichts der Infektionen im Lehrerkollegium anderweitigen Unterricht anbieten zu können“, so Böttner. An den Betreuungszeiten für die Grundschüler ändert sich bislang zumindest nichts. Ob Eltern sich im Einzelfall für eine frühere Abholung oder eine Mischung von Gruppen entscheiden, liege bei ihnen. Einige Schulen bitten jedoch darum, dass die Kinder früher aus der OGS abgeholt werden, wenn es den Eltern möglich ist.

Am kommenden Montag sollen auch in den Kitas die PCR-Lollitests gestartet werden. Die Teilnahme der Kinder ist freiwillig, die Eltern müssen ihr Einverständnis geben. Der Rücklauf ist laut Böttner noch nicht abgeschlossen, deshalb liegen der Stadt noch keine konkreten Zahlen vor, wie viele Kinder getestet werden. Böttner bestätigt, dass es inhaltliche Fragen zum Prozedere gibt, Beschwerden seien „die absolute Ausnahme“. Dennoch blickt die Stadt mit Sorge auf Montag. „Das Land hat gerade erst in den Schulen das Testverfahren reduziert. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies in den kommenden Tagen und Wochen auf die Pool-Testungen in den Kitas auswirkt“, so Böttner.

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