Aktion „Sehen und gesehen werden“ in Kaarster Realschule Tipps für sicheres Radfahren im Dunkeln

Kaarst · In der Realschule haben Sechstklässler am Freitag an der Aktion „Sehen und gesehen werden“ teilgenommen. Dabei gaben Polizei und ADFC Tipps zum Fahrradfahren in der dunklen Jahreszeit.

 Hoher Besuch am Freitag in der Realschule: Bürgermeisterin Ursula Baum (M.), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (r.) und Schüler prüfen, ob das Fahrrad noch verkehrssicher ist.

Hoher Besuch am Freitag in der Realschule: Bürgermeisterin Ursula Baum (M.), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (r.) und Schüler prüfen, ob das Fahrrad noch verkehrssicher ist.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

„Sehen und gesehen werden“ – ein überlebenswichtiges Motto für Schüler, die in der kommenden dunklen Jahreszeit mit dem Fahrrad zum Unterricht unterwegs sind. Mittels eines vierteiligen Parcours rund um Fahrrad und Beleuchtung informierten sich zwei Klassen der Jahrgangsstufen sechs der Städtischen Realschule Kaarst am Freitag im leicht abgedunkelten Foyer. Der Leitspruch „Nur Armleuchter fahren ohne Licht“ ließ keinen Zweifel an der Intention aufkommen. Vier Module sorgten für überraschende und verblüffende Erkenntnisse.

Alexander Czapla von der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW führte durch die Stationen. Und die erwiesen sich als richtig spannend. In einer „Black Box“ war eine Straßenszene mit beleuchteten und unbeleuchteten Fahrradfahrern zu sehen. Aber nur, wenn die Schüler eifrig in die Pedale eines Fahrrades traten. Währenddessen sollten sie alle Räder zählen. „Das ist gut, aber schwer“, meinte Roshan und Erfan ergänzte: „Ganz schön anstrengend, die Radfahrer ohne Licht zu sehen!“ Die Ergebnisse notierten die Schüler zwecks späterer Auswertung auf Karten.

An der nächsten Station stellte Astrid Werle vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Kaarst reflektierende Elemente für alle Bereiche vor. Werle (FDP) hatte die Aktion im Kaarster Stadtrat initiiert und mit Unterstützung der Kreispolizeibehörde und des ADFC realisiert. Die Schüler probierten „strahlende“ Kleidung, Rucksäcke, Stretchbänder, Helme und vieles mehr an. Einige blieben in dunkler Kleidung – Mitschüler blickten durch eine Box aus der Sicht des Autofahrers auf die Gruppe und waren über den äußerst positiven Effekt der reflektierenden Materialien verblüfft: „Das war sehr gut! Warnwesten werden wir uns neu anschaffen, die aus der Grundschule passen nicht mehr“, meinten Khamilin und Tala.

Polizeihauptkommissarin Daniela Luppus erläuterte beim Fahrradcheck das perfekt ausgerüstete Rad: Reflektoren an diversen Stellen, Klingel, Licht – letzteres konnten die Schüler per Kurbel simulieren und die Qualität alter und neuer Lampen vergleichen. Luppus machte klar: „Funktioniert irgendetwas nicht – schieben!“ Einige Teilnehmer zeigten sich unbeeindruckt: „Das wussten wir alles schon“, sagten sie und versicherten, ihre Fahrräder seien für Herbst und Winter vorbereitet. In einer kleinen „Reparaturwerkstatt“ wartete ein defektes Fahrrad als Versuchsobjekt, um kleinere Reparaturen selbst durchführen zu können. Ein Bremszug wurde wieder justiert, der Sattel fixiert und die Reifen fest aufgepumpt – mit tatkräftiger Hilfe von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als Chef der Kreispolizeibehörde und der Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum. Zum Abschluss wertete Alexander Czapla die Karten der Aktion „Black Box“ aus – 11 von 21 Schülern hatten sieben beleuchtete und fünf unbeleuchtete Räder richtig gezählt und freuten sich über reflektierende Hilfsmittel.

Die Beleuchtungsaktion kam gut an: „Das bringt wirklich etwas! Wir haben viel Neues gelernt“, fasste Zara zusammen. Schulleiter Torsten Sotowic zeigte sich sehr froh über die Aktion. Ursula Baum ermahnte die Schüler, während des Fahrens weder Handy noch Kopfhörer zu benutzen.

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