Ehepaar aus brennendem Haus gerettet Kaarster Schüler erhält Landes-Rettungsmedaille

Kaarst · Im November 2016 hat Nicolas Nowak aus Kaarst ein Ehepaar aus einem brennenden Haus gerettet. Dafür wurde er jetzt ausgezeichnet. Doch er selbst sieht sich nicht als Held.

Kaarst: 16-Jähriger rettet Menschen aus Feuer
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Aber am 11. November 2016 hat sich Nicolas Nowak (18) heldenhaft verhalten. Er rettete zwei Senioren aus einem brennenden Haus in seiner Nachbarschaft. Unmittelbar danach schlugen riesige Flammen aus dem Haus - der spontane Hilfseinsatz war also lebensgefährlich gewesen.

Am Freitag wurde er dafür im Rahmen einer Feierstunde im Mönchengladbacher "Haus Erholung" geehrt. Verliehen wurden insgesamt 17 Rettungsmedaillen. Außerdem wurden drei Öffentliche Belobigungen ausgesprochen. Eigentlich hatte Ministerpräsident Armin Laschet die Ehrungen höchstpersönlich vornehmen wollen. Aufgrund einer Erkrankung ließ er sich aber entschuldigen.

Ministerin Ina Scharrenberg übernahm diese Aufgabe sicherlich gerne: "Die Retterinnen und Retter haben mit herausragendem Mut und großer Zivilcourage gehandelt", lobte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Und sie fügte hinzu: "Sie sind in Situationen geraten, in denen sie sich selbst und ihr Leben in höchste Gefahr gebracht haben, um anderen Menschen das Leben zu retten. Sie haben damit Maßstäbe gesetzt in einer Zeit, in der die Klagen über eine Verrohung unserer Gesellschaft zunehmen."

Es wäre schlecht um eine Gesellschaft bestellt, wenn es Menschen wie die jetzt zu Ehrenden nicht gäbe. Nicolas Nowak war am Freitag der Jüngste der zu Ehrenenden. Der 18-jährige Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums war noch 16, als er zum Lebensretter wurde. Er erschien am Freitag mit schwarzer Hose und schwarzem Kapuzensweatshirt und in Begleitung seiner Mutter Claudia Nowak (48), deren Lebensgefährten Andreas Himmel und Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus.

Nicolas gab sich völlig unaufgeregt. Vor knapp anderthalb Jahren war er durch Zufall an dem brennenden Haus Am Spielmannsfalter vorbeigekommen, weil er früher als erwartet aus der Schule gekommen war. Der Schüler, der jeden Rummel um seine Person vermeiden möchte, war froh, dass die Verleihung der Rettungsmedaille kürzer ausfiel als befüchtet. Er musste auf der Bühne nichts sagen, nahm Lob und Anerkennung entgegen und saß nach einigen Minuten wieder mit vertrauten Gesichtern am Tisch.

Mit ihren 72 Jahren war die Kölnerin Marliese Berthmann die Älteste und die Einzige, die bei ihrem Rettungseinsatz selber verletzt wurde: Sie gehörte zu denen, die am 17. Oktober 2015 der bei einer Wahlkampfveranstaltung schwer verletzten späteren Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker halfen und den Täter auf Distanz hielten.

Nicolas Nowak hat bei seinem Einsatz keine Blessuren davongetragen - physisch ebenso wie psychisch. "Für ihn war der Einsatz etwas völlig Selbstverständliches und er konnte den Bohei um seine Person nie verstehen", sagt die Mutter des Vorsters. . Und sie fügt hinzu: "Das Thema war für ihn schnell durch. Ich musste ihn jetzt fast schon überreden, an der Ehrung teilzunehmen."

Nein, die beiden Bewohner des brennenden Hauses, das derzeit saniert werde, habe er nach dem Brand nie getroffen. Und nein, die Rettungsaktion, die sich nachträglich als riskant herausgestellt hat, habe ihren Sohn in keiner Weise verändert.

Seit 1951 verlieh das Land 1247 Rettungsmedaillen

Was Die Landesregierung hat seit 1951 genau 1247 Rettungsmedaillen verliehen.

Wer Eine der drei öffentlichen Belobigungen ging an Jetmir Ameti aus Grevenbroich - er hatte geholfen, eine Ertrinkende aus dem Rhein-Herne-Kanal zu ziehen.

Musik Das Kölner Trio "Shanai" hatte zu der Veranstaltung die passenden Songs ausgesucht, wie "Perfect" oder "Fliegen".

(NGZ)
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