Erscheinungsbild „nicht akzeptabel“ Schlechtes Zeugnis für Bahnhof Büttgen

Büttgen · Im Stationsbericht des VRR kommt der S-Bahnhof schlecht weg. Das Erscheinungsbild sei „nicht akzeptabel“.

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Darum hat der Bahnhof in Büttgen schlecht abgeschnitten

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Foto: Frank Kirschstein

Eine leere Wodkaflasche auf dem Bahngleis, eine kaputte Infotafel, Graffiti in und um die Unterführung: Die Situation am Büttgener S-Bahnhof ist kaum mehr tragbar. Dementsprechend wurde er im nun veröffentlichten Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) schlecht bewertet. Wie schon im Jahr 2017 erhielt der Bahnhof im ältesten Kaarster Stadtteil einen roten Punkt, und damit das Siegel „nicht akzeptables Erscheinungsbild“.

Vor allem im Punkt Graffiti hat der S-Bahnhof ein Problem. Offiziell darf dort nämlich nicht gesprüht werden. „Bei der Gesamtbewertung werden Graffiti mit einem Viertel gewichtet. Das betrifft natürlich gerade den Bahnhof Büttgen“, sagt ein Bahnsprecher. Wer für die Reinigung verantwortlich ist, muss im Einzelfall geprüft werden. „Für die Bahnsteige sind wir verantwortlich“, so der Sprecher weiter.

Grundsätzlich stuft die Deutsche Bahn Graffiti als Vandalismus-Delikte ein. Jeder einzelne Fall ist eine Straftat. Der Schaden, der der Deutschen Bahn dadurch entsteht, belief sich im Jahr 2018 an NRW-Bahnhöfen auf rund 2,8 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn wird auch in Zukunft Schmierereien so schnell wie möglich entfernen. Um das Erfolgserlebnis der Sprayer zu schmälern, beseitigt die Bahn die Schäden möglichst innerhalb von 24 bis 72 Stunden. Bei Hinweisschildern, Informationstafeln oder -vitrinen mit Fahrplan-Aushängen ist die schnelle Entfernung besonders wichtig. Im vergangenen Jahr sind im Rahmen der Graffiti-Offensive rund 32.500 Quadratmeter Schmierereien an Bahnhöfen entfernt worden – das entspricht in etwa der Fläche von 4,5 Fußballfeldern.

Doch neben den Schmierereien hat der Bahnhof Büttgen auch mit massiven Verspätungen zu kämpfen. Durchschnittlich fielen im Jahr 2018 rund 2,5 Prozent der Züge, die in Büttgen halten sollen, aus unvorhersehbaren Gründen aus (2017: 1,5 Prozent), die durchschnittliche Verspätung liegt bei 1,3 Minuten (2017: 1,2 Minuten).  Und laut Aussagen eines Pendlers müssen zur Stoßzeit zwischen 7 und 8 Uhr am Morgen viele Kunden warten, weil die S-Bahn aus Korschenbroich oftmals mit nur einem Wagen in Büttgen ankommt.

Die Stadt Kaarst ist ebenfalls nicht zufrieden mit der Situation am S-Bahnhof. Auch wenn die Bilder nach dem Rosenmontagszug aufgenommen wurden und nicht repräsentativ sind, sei der Bahnhof eine Visitenkarte der Stadt. Diese sei aber lediglich für die große Unterführung zwischen Robert-Grootens-Platz und Driescher Straße sowie die dortigen Aufgänge zum Bahnsteig zuständig, wie Sprecher Peter Böttner mitteilt.

Graffiti werde an diesen Stellen zeitnah nach Bekanntwerden entfernt. „Positiv ist das gute Zeugnis für die vier Haltepunkte entlang der Regiobahn-Strecke“, erklärt Böttner. Bleibt zu wünschen, dass auch der Büttgener Bahnhof bald den Vorstellungen entspricht.

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