St. Martinus Kaarst Kirchen-Sanierung in den letzten Zügen

Kaarst · Die Bauarbeiten an der St.-Martinus-Kirche in Kaarst stehen vor dem Abschluss. Derzeit wird noch verfugt, ehe die Baustelle nächste Woche komplett fertig sein soll. Insgesamt stand das Gerüst nun sieben Monate an der Kirche.

 Architekt Richard Wichmann (l.) und Bauingenieur Markus Niedergesäss stehen vor der Martinus-Kirche. In der kommenden Woche soll das Gerüst abgebaut werden, dann sind die siebenmonatigen Arbeiten abgeschlossen.

Architekt Richard Wichmann (l.) und Bauingenieur Markus Niedergesäss stehen vor der Martinus-Kirche. In der kommenden Woche soll das Gerüst abgebaut werden, dann sind die siebenmonatigen Arbeiten abgeschlossen.

Foto: Andreas Woitschützke

An diesem Morgen scheint die Sonne. Bestes Wetter also, um an der Martinus-Kirche in Kaarst die letzten Verschönerungsarbeiten anzugehen. Nachdem das restliche Gemäuer verfugt ist, kann das Gerüst endlich abgebaut werden. Das wird nach Angaben des ausführenden Architekten Richard Wichmann nächste Woche der Fall sein. „Dann sind wir endgültig fertig“, sagt er bei einem Ortstermin an der Kirche.

Eigentlich sollten „nur“ rund 650 Quadratmeter Beton saniert werden – inklusive des Turms. Heißt: Die Schadstellen im Beton wurden entfernt, die Fehlstellen wurden aufgefüllt. Während der Bauarbeiten kamen aber noch andere Probleme hinzu. „Die Fugen am Turm waren teilweise bis zu 50 Prozent weg“, sagt Bauleiter Markus Niedergesäss. Auch dort mussten Fugenarbeiten durchgeführt werden. Einmal angefangen, wurde auch direkt die gesamte Dachfläche saniert. Da das Gerüst ein hoher Kostenfaktor ist und sowieso schon einmal an der Kirche stand, wurden zusätzlich zu den Betonarbeiten noch die 650 Quadratmeter Dachfläche erneuert. „Es hat eine Rundumsanierung stattgefunden“, fasst Niedergesäss die Arbeiten zusammen. Nur das Mauerwerk selbst sei so geblieben wie es war. An der Statik musste zum Glück nichts erneuert werden. „Die Tragfähigkeit war immer gesichert“, sagt Wichmann.

Eigentlich sollten die Bauarbeiten an Weihnachten abgeschlossen sein, durch die schlechte Witterung verzögerte sich die Fertigstellung allerdings bis heute. „Bei der Oberflächenbeschichtung sind wir extrem wetterabhängig“, sagt Niedergesäss. Um das Oberflächenschutzsystem aufzutragen, ist eine Mindesttemperatur von acht Grad notwendig. Diese konnte teilweise nur durch Heizgeräte erreicht werden, ansonsten hätte sich die Fertigstellung noch weiter verzögert. Die Sanierung hält nach Angaben des Architekten nun einige Jahrzehnte. Hermann-Josef Sülzenfuß, Mitglied des Kirchenvorstandes und „Bauherr“ der Sanierung, ist mit dem Ergebnis zufrieden. Auch die angestrebten Kosten von 811.000 Euro werden offenbar eingehalten.

Vor zehn Jahren hatten Wichmann und seine Kollegen bereits die Kirche Alt St. Martin saniert. Der Umfang damals sei allerdings wesentlich größer gewesen, erklärt der Architekt. „Wir haben das gesamte Gebäude saniert. Wir haben auch innen saniert und ein Beleuchtungskonzept erstellt“, sagt Wichmann. Zwar hat sein Büro auch an Kirchen in Neuss gearbeitet, als Spezialisten auf diesem Gebiet sieht sich Wichmann mit seinen 14 Mitarbeitern aber nicht. Ihr Spezialgebiet sind Schulen und Kindergärten. Mit der Stadt Kaarst arbeitet Wichmanns Büro nicht zum ersten Mal zusammen. Die Kita an der Erftstraße hat er mitgestaltet, die Kita am Bauhof in Vorst, die Ende des Jahres fertig sein soll, ebenfalls. Derzeit arbeitet sein Unternehmen an zehn Baustellen gleichzeitig. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Kaarst klappt gut, sagt Wichmann. „Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, es gibt kurze Entscheidungswege“, so Wichmann.

Als nächstes Projekt soll der Kirchenvorplatz eine andere Gestalt annehmen, das wird derzeit in der Politik diskutiert. Wann mit den Bauarbeiten begonnen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist nur, dass Richard Wichmann damit nichts zu tun hat.

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