Rückendeckung aus Kaarst Regiobahn nimmt Stellung zu Verlängerung

Kaarst · Der Regiobahn-Ausbau nach Westen ist technisch möglich. Die Stadt Kaarst würde das begrüßen: Jede Stärkung des ÖPNV sei ein Gewinn für die Menschen in der Region.

 Die Regiobahn endet bislang am Kaarster See. Doch es gibt Pläne, die Strecke bis nach Viersen auszubauen.

Die Regiobahn endet bislang am Kaarster See. Doch es gibt Pläne, die Strecke bis nach Viersen auszubauen.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

In der vergangenen Woche haben die Verantwortlichen der Regiobahn Politiker aus Willich über den Stand der Dinge im Hinblick auf den Ausbau der Strecke nach Westen informiert. Auch die Stadt Kaarst würde einen Ausbau begrüßen, heißt es auf Anfrage. „Jede Stärkung des ÖPNV ist ein Gewinn für die Menschen in der Region und in Kaarst“, sagt Stadtsprecher Peter Böttner.

In der vergangenen Woche hatte Heiner Cöllen, Aufsichtsratsvorsitzender der Regiobahn GmbH, erklärt: „Es gibt keine unüberbrückbaren technischen Schwierigkeiten für die Westverlängerung.“ Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Stach erläuterte: Die alte Eisenbahntrasse ist noch vorhanden und kann für die Verlängerung der Regiobahn ab dem Kaarster See über Haltepunkte in Schiefbahn und Neersen bis Viersen genutzt werden. Teils liegen noch die Gleise im Boden, und Querungen unter den Autobahnen 44 und 52 sind ebenfalls schon vorhanden. Auf der Strecke gebe es ausreichend Möglichkeiten für Kreuzungspunkte.

Keine Probleme sieht Stach bei der Frage der Querung der Korschenbroicher Straße auf Höhe der Neersener Straße: Sowohl eine Brücke als auch eine Unterführung seien möglich. Letztlich sei „alles eine Frage der Kosten“, sagte Stach. Auf der Strecke werde es keinen Güter-, sondern nur Personenverkehr geben, denn nur dafür habe die Regiobahn eine Genehmigung, informierte Stach. Die Regiobahn sei mit täglich rund 26.000 Fahrgästen eine „Erfolgsgeschichte“. Es werde erwartet, dass mit der Westverlängerung die Zahl der Fahrgäste auf 30.000 steigen werde. Ein weiteres Argument für die Stadt Kaarst, die Strecke zu verlängern. Böttner: „Die Pendlerzahlen zeigen die Stärke der Regiobahn.“ Einziger Knackpunkt: Die Stadt Mönchengladbach verweigert bislang ihre Zustimmung zu einer Trassenführung über ihr Stadtgebiet. Bei Neuwerk würde die Regiobahn nur ein kurzes Stück auf Mönchengladbacher Gebiet fahren, doch das will die Stadt nicht. Aber: Bei diesem Thema gibt es offenbar eine Annäherung. Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass eine Verlängerung auch Vorteile für Mönchengladbach hat – beispielsweise weniger Stau auf der A52.

Als Interimslösung erwägt der VRR nun eine Schnellbuslinie, die Viersen mit der Regiobahn-Endstation am Kaarster See verbinden soll. So könnten Pendler aus Viersen schneller über Kaarst nach Düsseldorf gelangen. Der Bus wäre in 30 Minuten an der Haltestelle Kaarster See. Doch der VRR räumt selbst ein, dass dies nicht die beste Lösung sei. „Die optimale Anschlusserreichung des Knoten Viersen ist erst mit einer S-Bahn-Verlängerung möglich“, heißt es seitens des Verkehrsverbundes. Im Oktober soll eine Entscheidung fallen.

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