Unterstützung für Eltern in Büttgen Rat stimmt für vierzügige Grundschule

Kaarst · Der Stadtrat hat im Sinne der besorgten Eltern entschieden. Die Verwaltung soll gemeinsam mit der Leitung der Grundschule Budica diskutieren, ob im kommenden Schuljahr eine vierte Eingangsklasse eingeführt werden kann.

 Zu der ersten Ratssitzung des Jahres sind zahlreiche Eltern aus Büttgen erschienen, die ihr Kind im Sommer auf der Büttgener Grundschule Budica einschulen wollen und womöglich keinen Platz bekommen.

Zu der ersten Ratssitzung des Jahres sind zahlreiche Eltern aus Büttgen erschienen, die ihr Kind im Sommer auf der Büttgener Grundschule Budica einschulen wollen und womöglich keinen Platz bekommen.

Foto: Stephan Seeger

Im Clubraum 3 des Bürgerhauses wurde es bei der ersten Ratssitzung des neuen Jahres ziemlich kuschelig. Viele betroffene Eltern, deren Kinder im kommenden Jahr in der Grundschule Budica in Büttgen eingeschult werden sollen, waren gekommen, um die Diskussionen der Ratsmitglieder zu den Problemen zu verfolgen, die bekannt sind: Es gibt 90 Anmeldungen, aber nur 81 Plätze, sodass aktuell neun Kinder abgelehnt werden. Aufgrund des großen Interesses wurde der eigentliche Tagesordnungspunkt sechs an den Anfang gestellt.

In der Sache waren sich die Fraktionen einig: Sie forderten alle, dass die Verwaltung prüfen soll, ob eine vierte Eingangsklasse für das kommende Schuljahr auch kurzfristig möglich ist. Das wurde im Rat auch einstimmig so abgestimmt. Die Verwaltung wurde somit von den Ratsmitgliedern beauftragt, mit der Schule über weitere Raumkapazitäten zu sprechen. „Wir müssen erst einmal schauen, was auf dem Schulgelände überhaupt möglich ist“, sagte Schuldezernent Sebastian Semmler. Dazu habe die Verwaltung dem Schulrat bereits einen schriftlichen Fragenkatalog zukommen lassen. Eine Antwort hat die Verwaltung mündlich schon bekommen: Für die Budica sind aktuell keine weiteren Lehrkräfte vorgesehen.

 Die Grundschule Budica in Büttgen ist dereit das große Gesprächsthema in der Stadt.   Foto: seeg

Die Grundschule Budica in Büttgen ist dereit das große Gesprächsthema in der Stadt. Foto: seeg

Foto: Stephan Seeger

Der gemeinsame Antrag der CDU, Grünen und FDP sah weiterhin vor, bei der Schulleitung für eine Klassengröße von mehr als den vorgesehenen 27 Kindern zu werben, falls eine vierte Eingangsklasse nicht möglich sei. „Das ist zwar nicht die Lösung, die wir uns vorstellen. Aber das ist immer noch besser, als die Grundschulkinder nach Vorst oder Holzbüttgen zu schicken“, begründete der CDU-Fraktionsvorsitzende Lars Christoph – und sorgte bei den Eltern damit für Kopfschütteln. Die SPD ist strikt dagegen, die Klassengrößen auszuweiten. „Das ist nicht im Sinne der Eltern und Kinder. Das geht überhaupt nicht“, sagte Anneli Palmen (SPD). Anja Rüdiger (UWG) stimmte ihr zu: „Wir lehnen eine Erhöhung der Schülerzahl in den Klassen ab. Selbst wenn das ein oder andere Kind dann in einen anderen Stadtteil muss.“ Für die betroffenen Eltern heißt es nun: abwarten.

Im nächsten Schulausschuss am 20. Februar soll das Thema erneut besprochen werden, möglicherweise gibt es bis dahin ja neue Erkenntnisse zu potenziellen baulichen Maßnahmen auf dem Schulgelände. „Ich glaube, dass dort eine endgültige Entscheidung fallen kann“, sagt Semmler.

Laut Schulentwicklungsplan habe die Stadt allerdings nichts falsch gemacht, wie Günter Kopp (FDP) klarstellte. „Die Gesetzgebung sagt, dass anhand des Schulentwicklungsplans geplant werden muss. Das haben wir gemacht“, so Kopp. Doch für den Ortsteil Büttgen ist irgendetwas schief gelaufen. Deshalb hat der Rat nun beschlossen, dass die Verwaltung den Schulentwicklungsplan für die kommenden Jahre (ab 2020/2021) noch einmal überprüft und dabei vor allem den Generationenwechsel in Büttgen bedenkt. Die Ergebnisse sollen ebenfalls im nächsten Schulausschuss vorgelegt werden. Grundlage für den Schulentwicklungsplan sind die Geburtenzahlen in den einzelnen Stadtteilen sowie die Daten im Einwohnermelderegister. „In Büttgen gibt es Fehler in der Datengrundlage. Wir haben dort ja kein neues Wohngebiet eröffnet, da kann es nur am Bestandswechsel liegen“, sagt Lars Christoph. Ulrike Nienhaus ergänzt: „Auch uns ist sehr daran gelegen, eine verlässliche Datenbasis zu haben, damit wir wissen, was auf uns zukommt.“

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